Zug um Zug ergibt sich ein Sittenbild rund um das sogenannte „Schredder-Gate“ der „Neuen Volkspartei“ rund um Sebastian Kurz und Co. Neben dem jetzt aufgedeckten Arno M., der mit falscher Identität nicht weniger als fünf Festplatten aus dem Kabinett des Bundeskanzleramtes bei der Firma Reißwolf hat schrettern lassen, könnten eine Reihe weiterer engster Mitarbeiter von Sebastian Kurz und Gernot Blümel in die Causa „Schredder-Gate“ verwickelt sein.
In den Medienberichten der letzten Tage tauchten neben Arno M. auch die Namen von Gruppenleiter Bernd Pichlmayer und IT-Chef Erich Albrechtowitz im Zusammenhang mit der Vernichtungsaktion der BKA-Festplatten auf. Pichlmayer war unter anderem Mitglied des Kabinetts von Vizekanzler und Justizminister Wolfgang Brandstätter 2017 und ab Anfang 2018 im Kabinett von Kanzleramtsminister Gernot Blümel. Gleichzeitig leiter Bernd Pichlmayer die Gruppe I/A: Protokoll, Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit im BKA. Als Vorgesetzter von Arno M. wusste Pichlmayer laut Medien zumindest von der ganzen Aktion.
Pichlmayer dient jetzt im Kabinett Schallenberg
Aktuell dient Pichlmayer im Kabinett von Außen- und EU-Minister Alexander Schallenberg. Dort dient er unter Kabinettschef Bernhard Bonelli, der bis zum 27.Mai 2019 wiederum Kabinettschef von Sebastian Kurz gewesen ist. Gute Kenner des Innenlebens des Bundeskanzleramtes und des Kurz-Kabinetts 2017 bis 2019 bestätigten übereinstimmend, dass im BKA Bonelli neben dem Kurz-Pressesprecher Gerald Fleischmann der starke Mann gewesen ist.
Auch jetzt dient Bonelli als “Aufpasser” von Sebastian Kurz in der derzeit amtierenden „Expertenregierung“ und gegenüber Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein. Viele würde es nicht wundern, wenn die Befehlskette in Sachen „Schredder-Gate“ zumindest bis Bonelli reichen würde. Pichlmayer könnte hier ein Glied in der Befehlskette sein.