Illegale Zuwanderung ist kein Phänomen, das nur Europa oder Nordamerika bedroht, sondern eine globale Herausforderung in Sachen Sicherheit, Gesellschaft und Kultur. Der indische Bundesstaat Assam hat nun ebenfalls auf diese Herausforderung reagiert und ein eigenes Ausländer-Register eingeführt, das die unkontrollierten Migrantenströme verfahrensmäßig kanalisieren soll. Vor allem aus dem indischen Nachbarland Bangladesch kommt es in den letzten Jahren zu einem ständig steigenden Einwanderungsdruck.
Beim Registrierungsverfahren wird ermittelt, wer autochthoner Bürger von Assam ist und wer eingewandert ist. Insgesamt 33 Millionen Personen werden in diesem Verfahren durch die Sicherheits- und Einwanderungsbehörden überwacht. Wer seinen rechtmäßigen Aufenthaltsstatus nicht bescheinigen kann, wird in Abschiebehaft genommen. In insgesamt acht Ausreisezentren für illegale Migranten warten derzeit rund 1.000 Personen auf ihre Abschiebung.
Vier Millionen Personen sind illegal in Assam
Seit dem Start des Verfahrens zum Ausländerregister wurden rund vier der 33 Millionen Einwohner Assams als illegal aufhältig identifziert. Allein im Juni kamen 100.000 neue Ausreisepflichtige in diesem Register nach Behördenüberprüfung dazu. Das Verfahren läuft noch bis zum 31. Juli.
Erheben Bürger Einspruch gegen den durch die Behörden ermittelten Ausländer-Status, dann können sie sich vor einem sogenannten „Ausländer-Gericht“ einer endgültigen Feststellung stellen.