„Da geht’s rund !!!! froilein“, postete Alex Lemmer (50) auf Facebook im Hinblick auf den Wahlkampfbesuch der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer (SPD), im Ort Mayen. „Und dann kommt mein Chef und sagt, dass die Polizei mich sprechen will“, schildert Lemmer sein Erlebnis vom Montagnachmittag der Zeitung Reinpfalz.
Polizei drohte mit Staatsschutz
Die Cyberanalysten des Staatschutzes beim Polizeipräsidium Koblenz hielten diesen Facebook-Beitrag für verdächtig, sie stuften ihn als Bedrohung ein. Deshalb klopften sie bei der Firma des Mannes an, der die „gefährlichen“ vier Wörter von sich gab, und verhörten ihn. „Nach seinen Worten wurde er gefragt, ob er mit dem Satz zu Gewalt habe aufrufen wollen“, so die Rheinpfalz. Nach Aussage des Mannes sollen die Beamten bei der Befragung überdies mit der Einschaltung des Staatsschutzes gedroht haben. Nachdem die Polizei erkannte, dass zu keiner Zeit Gefahr für den Auftritt von Malu Dreyer bestanden habe, wurden die Ermittlungen eingestellt.
Politisches Desaster um Nürburgring
Hintergrund der ganzen Aufregung: Eine Gruppe von Facebook-Usern ist auf die SPD-Ministerpräsidentin seit dem Verkauf des Nürburgrings nicht gut zu sprechen. Sie machte ihrem Ärger mit Postings Luft, darunter auch Alex Lemmer, ein begeisterter Motorsportfan. Mit seinen „Wippermann-Freunden“, benannt nach einem Streckenabschnitt des Nürburgrings, zeltet und feiert er gerne an der legendären Eifel-Rennstrecke. Doch die gehört nun – nach dem politischen Desaster um den Ausbau zu einem Freizeitpark – einem russischen Oligarchen.