ÖVP-Obmann Reinhold Mitterlehner meint allen Ernstes, FPÖ-Ausgrenzen bringt Wählerstimmen.

13. Dezember 2016 / 10:00 Uhr

Vizekanzler Mitterlehner will sich mit Attacken auf FPÖ profilieren

Jahr für Jahr wirtschaftet die ehemalige Großpartei ÖVP weiter ab, das Wählervertrauen schwindet zusehends. Einer aktuellen Umfrage zufolge würden gerade einmal 19 Prozent der Wähler der Mitterlehner-Partei ihr Vertrauen schenken. Als Rezept gegen den Wählerschwund will man nun die FPÖ attackieren.

Mitterlehner biedert sich SPÖ an

"Meiner Meinung nach ist die FPÖ derzeit unser größter Konkurrent. Nicht die Sozialdemokraten, da gibt es kaum einen Wähleraustausch", verlautete ÖVP-Parteichef Reinhold Mitterlehner in einem Interview mit der Kronen Zeitung. Einen Probegalopp für die neue ÖVP-Strategie absolvierte Mitterlehner ja bereits im Bundespräsidentenwahlkampf, als er sich der rot-grün-pinken Allianz gegen den freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer anschloss.

Als nächstes Ziel hat er sich vorgenommen, alles dafür zu tun, dass der freiheitliche Bundesobmann HC Strache nicht Bundeskanzler wird, definiert der Vizekanzler seine neue Mission. Damit liefert er seine Partei taxfrei der SPÖ aus, wobei es fraglich ist, ob die beiden Noch-Regierungsparteien nach der Wahl zusammen überhaupt noch eine Mehrheit haben werden.

Arroganz einer ehemaligen Großpartei

Ins gleiche Horn stößt Mitterlehners Adjudant Werner Amon. Forderungen der FPÖ hinsichtlich Asylwesen und Migration klassifiziert er als menschenrechts- und europarechtswidrig. „Entscheidungen müssen immer auf rechtsstaatlichem Boden passieren“, doziert der ÖVP-Generalsekretär im Standard-Interview.

International stünden die Freiheitlichen im Abseits, wenn sie sich mit „Le Pens, Wilders und anderen fragwürdigen Persönlichkeiten“ abgeben würden. Und wenn die FPÖ von ihrer grundsätzlich EU-kritischen Haltung nicht abgehe, werde man sie nur sehr schwer an einer Regierung beteiligen können, wähnt sich der Langzeitabgeordnete anscheinend als künftiger Wahlsieger.

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