Ein österreichischer Spitzenpolitiker kauft sich um viel Geld die strategischen Tipps eines Beraters, der in einem anderen Land schwerer Verbrechen beschuldigt wird, etwa Bildung einer kriminellen Organisation, Korruption und Geldwäsche. Ein gefundenes Fressen für die Mainstream-Medien, sollte man meinen.
Kommentar von Unzensurix
Doch in diesem Fall ist alles anders. Der Politiker heißt Christian Kern, der Berater Tal Silberstein – für ihn gilt die Unschuldsvermutung! – und es war unzensuriert.at vorbehalten, die in Rumänien schon seit Langem laufenden Ermittlungen in Österreich bekanntzumachen. (Siehe: Trotz Haftbefehl gegen Israeli: Bundeskanzler lässt ihn als teuren Berater nach Wien einfliegen, 6.12.2016)
Mainstream-Presse attackiert Aufdecker
Anstatt nun endlich nachzuziehen und die Vorgänge auszuleuchten, beschränkt sich die Mainstream-Presse darauf zu bestreiten, dass gegen den Berater ein Haftbefehl vorliege. Und das auch nur, weil ÖVP-Generalsekretär Werner Amon den unzensuriert.at-Artikel zum Anlass für eine parlamentarische Anfrage genommen hat. Sonst wäre weiter geschwiegen worden. Lücke statt Lüge ist also diesmal angesagt.
In jedem anderen Fall würden diese Medien den betroffenen Politiker seit Wochen vor sich hertreiben, seinen Rücktritt fordern, nach Rumänien fahren, um mutmaßliche Opfer des Beraters, Staats- und Rechtsanwälte zu interviewen… aber in diesem Fall nicht. Warum ist das so?
Hoffnungsträger Kern muss geschützt werden
Der Grund ist einfach. Die Journalisten, die diese Affäre leugnen und unter den Teppich kehren, sehen in Kanzler Kern den Messias – oder besser: die letzte Hoffnung. Er ist für sie der einzige, der eine Kanzlerschaft der Freiheitlichen noch verhindern kann. Damit wäre für die Inhaber der regierungstreuen Medien der staatliche Geldstrom und für die dort angestellten Journalisten der Arbeitsplatz gesichert. Nicht umsonst ließ Kerns für Medien zuständiger Minister Drozda kürzlich anklingen, dass er sich auch zur Finanzierung des „Qualitätsjournalismus“ eine vom Bürger kassierte Zwangsabgabe ähnlich der ORF-Gebühr vorstellen könne.
Silberstein macht der SPÖ Beine
Aber die auf Kern so sehr hoffenden Lohnschreiber wissen auch, dass mit der SPÖ in ihrem derzeitigen Zustand nicht viel zu gewinnen ist, selbst wenn der Chef noch so ein Strahlemann ist. Es braucht daher externe Kräfte, die in den verkrusteten Parteistrukturen aufräumen und dem faul gewordenen Personal Beine machen. Leute wie – richtig! – Tal Silberstein.
Diese Journalisten attackierten unzensuriert.at
Zum Abschluss noch eine Auswahl jener Journalisten, die sich besonders darüber echauffieren, dass Silbersteins Rumänien-Geschäfte nun doch ans Licht der österreichischen Öffentlichkeit gekommen sind. Viele von ihnen kennen unzensuriert-Leser schon. Einige haben es sogar schon in eine der erst vier Ausgaben unserer beliebten Fake News Wochenschau geschafft.
Isabelle Daniel, Österreich
@Claus_Pandi Na ja, VP-General stellt VP-Innenminister Anfrage basierend auf unzensuriert. Frei nach Michelle: when they go low…
— Isabelle Daniel (@isabelledaniel) 15. Januar 2017
Robert Misik, Der Standard
Eine Partei, die sich die eigene Geschichte killt, indem sie unzensuriert als Quelle angibt, braucht dringend professionelle Hilfe
— Robert Misik (@misik) 15. Januar 2017
Fabian Schmid, Der Standard
1. övp bezieht sich auf unzensuriert und nennt Falter/@florianklenk Fake? 2. övp sollte sich jetzt dringlich von etwas anderem distanzieren https://t.co/bJKzzjjgkf
— Fabian Schmid (@fabian_schmid) 14. Januar 2017
Julya Rabinovich, Der Standard
das kommt davon, wenn man unzensuriert.at vertraut, @oevp https://t.co/GwZsSas7bn
— Julya Rabinowich (@JulyaRabinowich) 15. Januar 2017
Markus Sulzbacher, Der Standard
Versteh ich das richtig: Die Presse hat ohne Überprüfung einen ÖVP-Vorwurf verbreitet, den diese bei unzensuriert.at aufgeschnappt hat?
— Markus Sulzbacher (@msulzbacher) 15. Januar 2017
Daniel Steinlechner, NEWS
Man kann sich natürlich auf "unzensuriert" verlassen. Man kann aber auch recherchieren. https://t.co/L9qAEJTwMs
— Daniel Steinlechner (@steinlechnerdan) 15. Januar 2017
Florian Gasser, Die Zeit
Quelle: unzensuriert.at
Dass das Portal mit der FPÖ verbandelt ist, wird nicht dazugeschrieben. Kann man machen. https://t.co/QTQ33VskHe— Florian Gasser (@FlorianGasser) 14. Januar 2017
Michael Mingler, Die Tagespresse
"Anfrage bezieht sich auf Artikel von unzensuriert.at der auf rumänische Medien verweist"
Die nächste Quelle der ÖVP ist dann wohl die Bibel https://t.co/Omk79YzI88— Michael Mingler (@michaelmingler) 14. Januar 2017