Dem Vernehmen nach gehören Geldsorgen zu seinem beruflichen Alltag, trotzdem würde er den derzeit erfolgreichsten österreichischen Musiker nicht bei sich auftreten lassen. Das sagte der Intendant des Wiener Konzerthauses, Matthias Naske, in einem Presse-Interview. Die Passage in dem Interview, die nun zum Fall für die Justiz wird, lautet so;
Presse: Wenn Andreas Gabalier – wie kürzlich – im Goldenen Saal des Musikvereins auftritt, ist das auch nur mit wirtschaftlichen Motiven zu erklären?
Naske: Ich glaube, das war einfach ein Fehler. Wir hätten das nicht gemacht.Presse: Und wieso?
Naske: Weil das Signale sind. Man muss wissen, wer Gabalier ist, wofür er steht, und dann abwägen.Presse: Ich könnte Ihnen jetzt entgegenhalten, dass er viele Menschen für Musik begeistert.
Naske: Das stimmt. Aber ich glaube, dass ein Hubert von Goisern hier sehr viel besser aufgehoben ist. Wir treffen auch gesellschafts- und kulturpolitische Aussagen, so harmlos ist das nicht. Auf der anderen Seite dienen wir auch keiner Ideologie. Wie gesagt, ich glaube, das mit Gabalier war eine Unachtsamkeit oder vielleicht auch Kalkül . . .
Wer im Konzerthaus auftritt, muss scheinbar dem Mainstream huldigen
Eigentlich eine skandalöse Aussage eines Angestellten der Wiener Konzerthausgesellschaft. Wussten die Eigentümer, wen sie da als Intendanten holten? Wer im Konzerthaus auftreten darf, darf offensichtlich keine abweichende Meinung zum Mainstream haben. Erfolg im Musikgeschäft, ein Garant für ein volles Haus, volle Kassen – all das dürfte beim Engagement eines Künstlers bei Herrn Naske keine Rolle spielen. Immerhin hatte sich der im Musikverein angeblich “besser aufgehobene” Hubert von Goisern im vergangenen Präsidentschafts-Wahlkampf unter großem Medien-Beifall klar auf die Seite des “unabhängigen” Alexander Van der Bellen gestellt – sich also politisch und ideologisch eindeutig links positioniert. Links ist für Naske also das “richtige Signal”, patriotisch das falsche.
Aussagen schädigen das Geschäft
Der Volks-Rock´n´Roller ist verärgert über die Aussage: Er sehe sich dadurch ins rechte Eck gedrängt und in seinem wirtschaftlichen Fortkommen geschädigt. Erste Konzertveranstalter würden wegen des Interviews von Naske in der Presse bereits abspringen. Wodurch sich Gabalier gezwungen sieht, den Konzerthaus-Manager wegen Geschäftsschädigung zu klagen.
Widerruf wegen Herabsetzung
Sein Manager Klaus Bartelmuss und dessen Anwalt Meinhard Novak werden eine Wettbewerbsklage einbringen – und zwar auf Feststellung des Schadens und Widerruf wegen Herabsetzung. Streitwert: 500.000 Euro.