Der 1988 unter dem bürgerlichen Namen Kevin in Wien geborene Rapper Kilez More erobert, von den Mainstream-Medien ungewürdigt und ignoriert, mit seinen system- und gesellschaftskritischen Songs die MTV-Musikcharts. Vier Jahre nach seinem Debütalbum erreicht er nun mit dem Nachfolger „Alchemist“ Platz 30 in den Charts.
Karrierestart mit Unterstützung der Internetgemeinschaft
Seine Karriere startete der Wiener 2007 mit selbstaufgenommenen Liedern, die er auf seiner Webseite zum kostenlosen Download anbot. Diesem Credo ist er bis heute treu geblieben. Aus der Motivation heraus, gegen die ewig gleichen Themen im Rap-Genre anzutreten, machte er sich nicht nur Freunde und wird bis dato von den Mainstream-Medien ignoriert.
Seine Texte sind durchwegs systemkritisch, gesellschaftskritisch und unbequem. Gerne wird er daher von den Mainstream-Medien gemieden. Ein deutschsprachiger Wikipedia-Eintrag über den Musiker wurde 2011 aufgrund von "Irrelevanz" gelöscht. Er erhielt jedoch stets breite Unterstützung durch seine treue Internet-Fangemeinde, die seine Songs verbreitete und eine Bindung an ein Plattenlabel beinahe unnötig machte.
Unbequeme Songtexte und Denkanstöße
Der Rapper behandelt in seinen Texten aktuelle Probleme wie Terroranschläge, genmanipulierte Nahrung aber auch die Position der Massenmedien in ihrer Berichterstattung. Rap kann nach seiner Definition mehr sein als „hohles Gerede, Bling-Bling und nackte Frauen“, er sollte vielmehr „Widerstand, Aufklärung, Hoffnung, Wahrheit und Sprachrohr“ sein. Seine Musik bezeichnet der Wiener daher als „Truthrap“, also „Wahrheitsrap“. So fordert er seine Zuhörer auch immer wieder auf, sich ein eigenes Bild von aktuellen Situationen und Ereignissen zu machen. Sein aktuelles Album „Alchemist“ wurde über Crowdfunding finanziert.
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WikiLeaks-Chef Julian Assange unter Fans
Die messerscharfen und systemkritischen Texte des Künstlers wurden per Twitter auch von Julian Assange gewürdigt, der sich auf diesem Weg als Fan von Kilez More outete.
Kilez More: Mediale Kugeln #DeutscheRap https://t.co/QALXt9u3Oa
— Julian Assange (@JulianAssange) 19. Februar 2017
In einem inhaltsleeren Genre, das tagesaktuellen Trends nachjagt und von Fließbandware lebt, setzt der „Truthrap“ des Wiener Künstlers ein kräftiges Ausrufezeichen weit über die Grenzen des Genres hinweg.