Vor dem Islamischen Zentrum in Wien-Floridsdorf kamen am Mittwoch die Imame der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) zusammen, um eine Deklaration gegen Extremismus und Terror zu unterzeichnen. 300 muslimische Geistliche unterschrieben und versammelten sich medienwirskam hinter einem Transparent.
Als Schiit nachvollziehbar gegen IS-Terror
Doch schon nach einem Tag wird Kritik laut, insbesondere an einem der Teilnehmer. Imam Muhammad Erich Waldmann steht hinter dem IGGiÖ-Präsidenten Ibrahim Olgun in der ersten Reihe (siehe Foto). Und man nimmt es ihm auch durchaus ab, dass er gegen den Terror – konkret gegen jenen des Islamischen Staates – eingestellt ist, betrachtet die Terrorgruppe doch auch die Schiiten, die Waldmann vertritt,als Ungläubige und machte sich jüngst in ihrer Hochburg Iran mit einem ersten großen Anschlag bemerkbar.
Waldmann ist jedoch aus anderem Grund umstritten. Er ist einer der Organisatoren der jährlich zum sogenannten al-Quds-Tag stattfindenden Demonstration in Wien. An diesem Feiertag des Iran (al-Quds ist das arabische Wort für Jerusalem) sind anti-israelische Kundgebungen samt Vernichtungsdrohungen an der Tagesordnung. Auch in Wien, wie Kritiker behaupten.
Waldmann: Gegen „Apartheid-Regime“, nicht gegen israelische Bevölkerung
Waldmann selbst distanziert sich von dem Traum vieler Moslems, Israel zu vernichten, und will – so sagte er vor zwei Jahren anlässlich der Al-Quds-Demo dem ORF – nur die „Vernichtung und Zerstörung dieser Apartheid-Regierung“ und nicht jene „des Landstriches Israel und seiner Bevölkerung“. Unzensuriert berichtete.