KAV-Krankenhäuser wie die Rudolfstiftung sollen in Zukunft mehr Allgemeinmediziner ausbilden.

2. September 2017 / 13:18 Uhr

Hausärztemangel: FPÖ fordert Ausbildungsverpflichtung für Allgemeinmediziner

Das gute alte Hausarztsystem ist von der rot-schwarzen Gesundheitspolitik seit vielen Jahren links liegen gelassen worden. Jetzt droht eine massive Nachwuchslücke in der Allgemeinmedizin, wenn nicht gegengesteuert wird.

Immer mehr Hausarztpraxen stehen leer

Die FPÖ möchte dies mit einer Ausbildungsverpflichtung für Allgemeinmediziner an den österreichischen Krankenanstalten versuchen. FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch zur aktuellen Situation rund um den Medizinernachwuchs in Österreich:

Jüngste Zahlen der Ausbildung bei Allgemeinmedizinern, etwa in Wien, zeigen, dass wir auf eine Versorgungslücke im Bereich der Hausärzte zu steuern. Aktuell befinden sich nur 17 Jungmediziner in der Ausbildungsschiene für Allgemeinmedizin in der Bundeshauptstadt, gleichzeitig stehen aktuell (im August 2017) bereits 11 Hausarztpraxen leer – ohne Aussicht auf eine zeitnahe Nachbesetzung. In ganz Österreich stehen sogar 67 Hausarzt-Praxen leer. Dazu kommt, dass in den nächsten zehn Jahren 60 Prozent der aktuell rund 4000 Allgemeinmediziner mit Kassenvertrag in Pension gehen, d.h. man braucht allein zur Aufrechterhaltung der bisherigen Versorgung 2.400 neue Allgemeinmediziner, die eine Praxis übernehmen. Alleine in Wien sind das mehrere Hundert.

Belakowitsch drängt auf eine Ausbildungsverpflichtung für Allgemeinmediziner bei den Krankenanstaltenträgern, etwa dem Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV): "Und dazu muss ordentlich Geld in die Hand genommen werden."

Ärzte aus Deutschland und der Schweiz zurückholen

Die FPÖ-Gesundheitspolitikerin fordert einen verbindlichen Masterplan, der eine Berufslaufbahnplanung für Jungmediziner inklusive der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie ein attraktives Rückkehrticket für österreichische Auslandsmediziner, etwa aus Deutschland oder der Schweiz, nach Österreich umfasst. Rund 3.000 österreichische Ärzte sind derzeit – auf finanziellen Gründen aber auch wegen der besseren Arbeitszeiten und Möglichkeiten zur Karriereplanung – in diesen beiden Nachbarländern tätig.

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