Einen besonderen Fang machten die Sicherheitsbehörden des Libanon auf dem Flughafen in der Hauptstadt Beirut. Ein saudischer Prinz wurde mit der “Dschihad-Droge” Captagon aufgegriffen. Es soll sich nach Medienberichten um Prinz Abdel Mohsen bin Walid Bin Abdulaziz handeln, der nicht weniger als zwei Tonnen Captagon-Pillen und darüber hinaus auch noch Kokain geschmuggelt haben soll. Unterstützung soll er dabei von vier Komplicen erhalten haben.
Aufputschmittel machen Kämpfer angriffslustig
Mit der Bezeichnung Captagon wird der in Fachkreisen verbreitete Markenname für das Amphetamin Fenetyllin umschrieben. Die synthetische Droge wird vor allem im Nahen und Mittleren Osten konsumiert und fand während des Syrienkriegs unter IS-Kämpfern weite Verbreitung, weil sie enthemmend, aufputschend und schmerzunempfindlich macht.
Als starkes Aufputschmittel, Antidepressivum und Weckamin war es in Deutschland von den 1960ern bis 2003 als (verschreibungspflichtiges) Medikament erhältlich, über internationale Apotheken bekam man es sogar bis 2010. In Österreich waren die berüchtigten “Caps” schon in den drogenschwangeren 1980er-Jahren begehrte Handelsware am illegalen Medikamenten-Brennpunkt Karlsplatz.
Saudi-Prinz bereits 2015 beim Captagon-Schmuggel erwischt
Prinz Abdel Mohsen bin Walid Bin Abdulaziz ist kein Ersttäter, ganz im Gegenteil. Der Saudi wurde im Jahr 2015 von den libanesischen Sicherheitsbehörden erwischt, als er mit anderen Schmugglern zwei Tonnen Amphetamine nach Saudiarabien verfrachten wollte.
Und 2014 wurde ein Schmuggel-Versuch vereitelt, 15 Millionen Kapseln Captagon in Schiffscontainern voller Mais aus dem Hafen von Beirut zu verschiffen.