In Wien haben sich die Grünen bereits als Betoniererpartei und verlässlicher Partner der Baulobby etabliert. Es scheint so, als wollten sich die Grünen in Salzburg der Wiener Parteilinie anschließen, tritt doch die grüne Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler vehement für den Bau einer 380-kV-Stromautobahn quer über den Salzburger Nockstein ein.
Grüne gegen Erdverkabelung
Geht es nach dem Willen von Astrid Rössler und den Salzburger GrünInnen, dürfen sich Einheimische wie Touristen in naher Zukunft auf dem Salzburger Hausberg, dem Nockstein, am Anblick von monströsen Strommasten und Stromleitungen erfreuen. Während die Bundesgrünen noch immer rätseln, warum sie hochkant aus dem Parlament geflogen sind, liefern die Salzburger Grünen die handfeste Erklärung, warum sich Wähler, denen Umweltschutz ein ehrliches Anliegen ist, in Scharen von ihnen abwenden.
Umweltaktivisten stehen den zur Landschaftszerstörerpartei mutierten Grünen mit Unverständnis gegenüber. Eine landschaftsschonende Erdverkabelung lehnt Rössler unter fadenscheinigen Gründen ebenso ab wie eine Unterschutzstellung des Nocksteins. Genauso wie umstrittene Bauprojekte in Wien soll nun also auch in Salzburg ein zweifelhaftes Bauprojekt mit aller Gewalt durchgezogen werden. Umfragen sagen den Grünen für die Landtagswahlen im April bereits einen Absturz von 20 auf etwa zehn Prozent der Wählerstimmen voraus.
FPÖ gegen landschaftszerstörende Stromleitung
Die FPÖ-Generalsekretärin und Salzburger Landesvorsitzende Marlene Svazek erteilt dem Projekt hingegen eine entschiedene Absage. Demonstrativ bestieg sie den Gipfel des Nocksteins und erklärte, dass es von ihrer Partei keine Zustimmung zu dieser Stromleitung geben werde.
Auf Facebook stellt sie fest, dass Rössler alles, wofür die Grünen 2013 gewählt wurden, in den Jahren als Steigbügelhalterin für die ÖVP schamlos verkauft und aufgegeben habe. Den Bau der 380-kV-Leitung sowie den umstrittenen Steinbruch am Faistenauer Lidaun bezeichnet Svazek als “Naturschutz, der käuflich wurde”. Am 22. April gehöre diese Partei, die sich schon lange nicht mehr für unsere heimatliche Umwelt und Natur einsetzt, abgewählt, so die freiheitliche Landesobfrau.