Ein blutiger Anschlag erfolgte am 16. Jänner 2017 im Kosovo. In der serbischen Stadt Mitrovica wurde der serbische Sozialdemokrat Oliver Ivanovic erschossen. Der 64-Jährige wurde durch fünf Kugeln vor der Parteizentrale niedergestreckt. Als ehemaliger Staatssekretär war Ivanovic ein hochrangiger Vertreter der serbischen Volksgruppe im Kosovo.
Eine serbische Verhandlungsdelegation hat nach dem Mord Gespräche mit der kosovarischen Delegation in Brüssel unmittelbar ausgesetzt und den Mordanschlag mit einem Terrorakt verglichen.
Ivanovic war im Visier albanischer Extremisten
Ivanovic hatte zwei Jahre lang wegen angeblicher Kriegsverbrechen in Haft verbracht. Ein diesbezügliches Strafurteil gegen ihn wurde aber in Folge wieder aufgehoben. Anfang Jänner begann ein neuer Prozess gegen den serbischen Politiker. Der neuerliche Vorwurf lautet, dass Ivanovic die Ermordung von Albanern in Mitrovica im Jahr 1999 in Auftrag gegeben haben soll. Bereits im Juli 2017 wurde sein Auto durch mutmaßliche albanische Extremisten in Brand gesteckt.
Spannungen zwischen Moslems und Orthodoxen
Die Ermordung des Politikers deutet auf die zunehmenden Spannungen zwischen radikalisierten moslemischen Albanern und den orthodoxen Serben hin, die sich in den letzten Jahren weiter verschärft haben. Im Jahre 2015 etwa wollten albanische IS-Kämpfer die Trinkwasserversorgung vergiften.