Pleite in Brüssel: 700 Ex-EU-Abgeordnete müssen in den nächsten Jahren um ihre Pensionsansprüche zittern.

22. Jänner 2018 / 12:30 Uhr

Pensionsfonds für EU-Abgeordnete steht vor der Pleite

Ein schlechtes Zeugnis für die ökonomische Nachhaltigkeit des EU-Parlaments offenbart ein Pensionsfonds für EU-Abgeordnete. Bis zum Jahre 2026 könnte dieser Pensionsfonds nämlich laut Ertragsvorschau in die Pleite rutschen.

Fonds mit 326 Millionen im Minus

Wie der Generalsekretär des EU-Parlaments, Klaus Welle, der Öffentlichkeit mitteilen musste, beträgt das Minus mit Ende 2026 nicht weniger als 326,2 Millionen Euro. Einem Vermögen von 146,4 Millionen Euro stünden dann Pensionsanwartschaften von nicht weniger als 472,6 Millionen Euro gegenüber.

Der Fonds müsste in den nächsten Jahren eine stabile Rendite von fünf Prozent jährlich als Mindestertrag einspielen, um das Jahr 2026 ökonomisch zu überleben. Erreicht der Pensionsfonds nur zwei Prozent, dann droht eine Pleite bereits im Jahr 2024.

700 EU-Abgeordnete haben Pensionsansprüche gegenüber Fonds

Aktuell haben nicht weniger als 700 EU-Abgeordnete Pensionsansprüche gegenüber dem Fonds. Bis 2022 sollen 145 Abgeordnete regulär auf Grundlage des Statuts des Fonds dort Pensionszahlungen erhalten. Sollte diese Pensionsvorsorge tatsächlich in die Pleite schlittern, dann müsste wieder einmal der Steuerzahler über Beitragsleistungen einspringen. Der Pensionsfonds ist übrigens eine Altlast aus dem Jahre 1990, wo man auf den Kapitalmarkt als Finanzierungsinstrument für Pensionen an EU-Abgeordnete gesetzt hatte. 

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