Ein neuer Bestechungsskandal erschüttert wieder einmal das politische System des EU-Landes Griechenland. Der Vorwurf lautet, dass es zu unsauberen Geschäftsbeziehungen der ehemaligen Regierung unter Ex-Ministerpräsident Antonis Samaras (Nea Demokratia) mit der Pharmaindustrie, konkret dem Konzern Novarits, gekommen sein soll, wie auch die ARD-Tagesschau berichtet
Finanzielle Zuwendungen an Entscheidungsträger
Im Jahr 2015 soll es laut den in der Öffentlichkeit diskutierten Anschuldigungen zu überteuerten Medikamentenlieferungen nach Griechenland gekommen sei, im Gegenzug sollen finanzielle Zuwendungen an Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung geflossen sein. Auch Zulassungsverfahren der Gesundheitsverwaltung gegenüber der Pharmaindustrie stehen im Fokus der aufgenommenen Ermittlungen.
Der in den Medien genannte Konzern Novarits hat seinerseits volle Kooperation mit der griechischen Justiz in dieser Causa angekündigt.
Regierung Tsipras verspricht Aufklärung der Causa
Die amtierende Regierung unter dem linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras (Syriza) verspricht volle Aufklärung der Schmiergeld-Causa. Tsipras kommt dieser Kriminalfall gelegen, da er die Christdemokraten des ehemaligen Ministerpräsidenten Samaras betrifft und damit den größten aktuellen Konkurrenten um die Macht nachhaltig schwächt.
Korruption in Griechenland kein Einzelfall
Korruptionsskandale sind aber in Griechenland kein Einzelfall, das jahrzehntelange Zweiparteiensystem der christdemokratischen Nea Demokratia und der sozialdemokratischen Pasok haben entsprechende Strukturen geschaffen, die Politik und Verwaltung zum Spielball von Freunderlwirtschaft und Bestechung gemacht haben.