Immer wieder setzen sich Mitarbeiter, Lektoren und Professoren der Uni Wien öffentlich für politische Belange ein. Selten jedoch für konservative oder zweckdienliche Projekte. So auch im Falle der Studienberaterin sowie Verantwortlichen für Studien- und Lehrverwaltung für Internationale Entwicklungen, Elke Christiansen. Sie rief noch vor einigen Wochen gegen eine Demonstration zur FPÖ-Regierungsbeteiligung auf und leitete dabei eine Mail von “SOS-Mitmensch”, den Veranstaltern, an den gesamten Verteiler der Studenten weiter.
Obwohl ihr das heftige Kritik einbrachte, kann sie offensichtlich ihre privaten Interessen nicht von wissenschaftlichen Belangen trennen und griff nun erneut in den Adressordner der Studenten, um sie diesmal dazu aufzufordern, den Bewohnern des “Hauses Erdberg” (Migranten) Nachhilfe zu geben und für sie zu dolmetschen.
Nicht einmal Verantwortliche können ordentlich deutsch
In einem an alle Studenten der Internationalen Entwicklungen ausgeschickten Rundmail leitet sie die dringende Botschaft von Monique Broeshart, Mitarbeiterin des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in besagter Unterkunft, weiter. Die dort untergebrachten erwachsenen, männlichen Personen “mit Fluchthintergrund” würden sich über “PatenInnen” [sic!] und “Buddies” freuen und, obwohl sie angeblich “gut Deutsch” verstehen würden, einen Dolmetscher für Arztbesuche brauchen. Hier das Original inklusive Grammatik- und Beistrichfehler:
Viele Bewohner sprechen gut Deutsch aber brauchen trotzdem Dolmetscher bei Ärztebesuche oder andere wichtige Termine. Einige wünschen sich auch PatenInnen oder Buddies um gemeinsam Aktivitäten zu unternehmen. Auch Nachhilfe wäre gewünscht (Deutsch, Mathe, Physik u.a.). Unsere Bewohner sind alle männliche erwachsene Personen mit Fluchthintergrund. Wer Lust hat auf Interessante Bekanntschaften, sinnvolle Tätigkeit und wertvolle Erfahrungen kann sich bei uns jederzeit melden!
Peinliche Rundmails
Verfasst ist der ganze Aufruf in einem derart schlechten Deutsch, dass man meinen würde, das Schreiben war die Hausaufgabe eines Heimbewohners und nicht einer Arbeiter-Samariter-Bund-Mitarbeiterin. Dennoch ließ es sich Studienberaterin Christiansen, immerhin Akademikerin, nicht nehmen, den Aufruf unkorrigiert und ungefragt an alle in ihrem Verteiler weiterzuleiten.
Wes Geistes Kind die Dame ist, zeigt sich auch bei einem Blick auf ihre privaten Tätigkeiten, die auf einer Webseite der Uni Wien dargelegt werden. Laufend finden sich dort Einträge und Aufrufe zu Tätigkeiten rund um die vermeintliche “Flucht” aus Afrika, “Lichterketten” oder die verstorbene Migrantenheim-Betreiberin Ute Bock.