Verbotskultur: Die Freiheitsstatue zählt offensichtlich nicht, wenn es um Rauchen, Trinken und Reden in New York geht.

18. Feber 2018 / 12:56 Uhr

New Yorker Continental-Bar verbietet den Gebrauch des Wortes “Literally”

“Literally” ist in der New Yorker Continental-Bar verboten. Gebraucht man dieses Wort, riskiert man sogar Hausverbot. Nach dem absoluten Rauchverbot in der New Yorker Gastronomie folgt somit ein Hausverbot für den Wortgebrauch. Am Eingang der Bar im East Village in Manhattan steht, dass Gäste, die einen Satz mit “I literally” beginnen, binnen fünf Minuten die Bar zu verlassen haben.

Die Bar möchte gegen den falschen Wortgebrauch vorgehen, und spielt sich so zur Sprachpolizei gegenüber ihren Gästen auf. Oft wird “literally” statt “virtually” gebraucht. Im Deutschen geht es um die Konkurrenz zwischen “buchstäblich” und dem Wortgebrauch von “nahezu”, “praktisch” oder “quasi”.

New Yorker Zuckergetränke-Verbot vom Höchstgericht gekippt

New York ist somit einmal mehr Vorreiter im Verbot von menschlichem Verhalten und dem Angebot von Dienstleistungen. Vor Jahren machte der Bundesstaat New York bereits auf sich aufmerksam, als er den Verkauf von zuckerhaltigen Getränken in großen Bechern verbot. Dieses Verbot wurde allerdings anschließend vom Obersten Gericht in New York wieder gekippt.

Nun sind viele New Yorker Bürger gespannt, wie lange die Sprachverordnung der Continental-Bar vor den dortigen Gerichten Bestand haben wird. Findige Rechtsanwälte sollen bereits an entsprechenden Texten feilen und suchen nur noch nach Klienten, in deren Namen sie dann gegen die Bar vorgehen wollen.

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