Knalleffekt kurz vor der Landtagswahl in Kärnten am 4. März: Die bisherige Klubobfrau der Grünen im Kärntner Landtag, Barbara Lesjak, tritt aus der Partei aus und legt alle ihre Ämter zurück.
Lesjak sieht keine Perspektive
Lesjak begründet ihren Schritt gegenüber der Tageszeitung Kurier damit, dass sie keine Perspektive sehe und zeichnet gleichzeitig ein bezeichnendes Sittenbild der erodierenden Pseudo-Grünbewegung. Die Grünen würden Schlange stehen um Geld, Posten und Macht, so die Partei-Kennerin. Jeder kämpfe gegen jeden, und es gäbe kein Zeichen von Solidarität. Lesjak beteuert, für den Prozess der Grünen Selbstzerstörung selbst nichts zu können.
An “Basisdemokratie” gescheitert
So, wie schon zuvor die geschasste Ex-Landeschefin Marion Mitsche, war auch Lesjak letztendlich an der basisdemokratischen Listenerstellung gescheitert. Unbekannte würden Mitglieder und träfen Partei- und Personalentscheidungen, kritisiert die gescheiterte Klubobfrau die internen Abstimmungsmechanismen. Das habe zwar lange mit Ach und Krach funktioniert, hätte aber die Partei vergiftet.
Bereits anlässlich der Abwahl von Marion Mitsche bei der Landesversammlung der Grünen im Juli letzten Jahres waren Stimmen laut geworden, dass Asylwerber, die erst kurz zuvor die Parteimitgliedschaft erlangten und von denen die meisten nicht einmal der deutschen Sprache mächtig waren, die Wahl beeinflusst hätten, unzensuriert.at hat berichtet.
Grüne eliminieren sich selbst
Die internen Machtkämpfe bei den Kärntner Grünen könnten am 4. März zu deren Aus im Landtag führen. Denn so wie Peter Pilz auf Bundesebene, hat Ex-Landessprecherin Marion Mitsche eine eigene Liste namens F.A.I.R. gegründet, mit der sie zu den Landtagswahlen antreten und für zusätzliche Stimmenverluste der sich selbst zerfleischenden Grünen sorgen wird. Mit dem nunmehrigen Parteiaustritt von Barbara Lesjak erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass die in sich zerstrittenen Kärntner Grünen an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern könnten und damit im künftigen Landtag nicht mehr vertreten wären.