Es ist schon erstaunlich, was alles so in die Öffentlichkeit schwappt, wenn ein Politiker – auch in den eigenen Reihen – in Ungnade gefallen ist. So hat die Kronen Zeitung berichtet, dass die Wiener SPÖ-Finanzstadträtin Renate Brauner in den vergangenen zwei Jahren zu 13 edlen Wien-Bällen ins Ausland reiste – nach Paris, London, New York oder Tokio. Wer das alles bezahlte und wie hoch die Kosten dafür waren, sagte Brauner auf Anfrage der Zeitung aber nicht.
Brauners Ehemann tanzte überall mit
Jetzt berichtet die Kronen Zeitung über ein weiteres pikantes Detail in dieser Causa. Brauners Ehemann soll auf diesen Bällen in aller Welt mitgetanzt haben. Die Kosten für diesen Spaß verriet Brauners Büro der Krone dem Vernehmen nach aber wieder nicht. Weshalb die Frage im Raum steht: Wieso ist Brauners Ehemann Teil einer offiziellen Stadt-Wien-Delegation, obwohl er – außer Gatte und Tanzpartner – keinerlei repräsentative Funktionen ausübt?
Diese Frage hat das Büro von Finanzstadträtin Renate Brauner gegenüber der Kronen Zeitung folgendermaßen beantwortet:
Prinzipiell ist es so, dass der Bürgermeister, wenn er zu einem Wien-Ball geht, eine Begleitung – die übrigens ein Angehöriger sein muss – zu einem solchen gesellschaftlichen Event mitnehmen darf. Kann er nicht zu einem Wien-Ball fahren, ist es nicht nur üblich, sondern auch von den Veranstaltern explizit gewünscht, dass der Bürgermeister eine Vertretung für solche gesellschaftliche Veranstaltungen bestimmt. Wird von diesem Recht der Vertretung Gebrauch gemacht, darf die den Bürgermeister vertretende Person einen Angehörigen als Begleitung mitnehmen.
Wer übernahm Rechnung für den Ehemann?
Unzensuriert hat Brauner mit der Frage konfrontiert, wie viel ihre Besuche auf den exquisiten Wien-Bällen kosteten und ob die Steuerzahler dafür aufkommen müssen? Weiters wollten wir von ihr geklärt wissen, wer die Rechnung für ihren Ehemann übernahm.
Aber wie schon gegenüber der Kronen Zeitung wurden auch unsere diesbezüglichen Anfragen per Email einfach ignoriert. Das ist nicht die Transparenz in der Politik, die sich die Wiener vorstellen.
Reiselust könnte als Landtagspräsidentin steigen
Ob Renate Brauner der künftigen Regierung von Häupl-Nachfolger Michael Ludwig angehören wird, ist bis dato nicht geklärt. Gemunkelt wird immer wieder, dass sie Harry Kopietz als Landtagspräsidentin folgen könnte. Im Hinblick auf ihre Reiselust klingt das fast wie eine Drohung. Als Landtagspräsidentin hätte Brauner vor allem repräsentative Aufgaben und noch mehr Zeit, Auslandsreisen – vermutlich auf Kosten der Steuerzahler – durchzuführen.
Schuldenberg unter Rot-Grün verdoppelt
Zurück bleibt ein Schuldenberg für die Wiener Bevölkerung. Denn bevor Rot-Grüne in Wien das Ruder übernommen hat, lagen die Schulden bei drei Milliarden Euro. Dieser Betrag hat sich bis heute verdoppelt und macht inzwischen fast sieben Milliarden Euro aus. Damit trägt jeder Wiener derzeit eine Schuldenlast von 3.500 Euro.