Nun ist es soweit. Wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) mitteilte, liegt erstmals in einem Bundesland ein arabischer Name an erster Stelle auf der Rangliste der beliebtesten männlichen Vornamen. 2017 war in Bremen Mohamed zusammen mit Leon der am meisten gewählte Vorname. An dritter Stelle lag Alexander. Heuer hat er mit Sicherheit den unangefochtenen ersten Platz inne, da er 2016, ein Jahr zuvor, noch an neunter Stelle lag. Auch im gesamten Bundesgebiet ist dieser Name im rasanten Vormarsch begriffen, wo er bereits auf Platz 25 liegt. Noch 2015 reichte es “nur” für Platz 41.
Wir wollen den Leser jedoch nicht mit trockenen Statistiken langweilen, interessant ist vielmehr, wie versucht wird, diesen Gradmesser der fortschreitenden Islamisierung herunterzuspielen.
Innenbehörde über korrekte Statistik “irritiert”
Beginnen wir mit Bremen. So liest man im WESER-KURIER, dass die GfdS-Veröffentlichung bei der Innenbehörde eine “Irritation” ausgelöst habe. Die Pressesprecherin der Innenbehörde, Rose Gerdts-Schiffler, erklärt erstaunt dazu:
Diese Meldung hat uns mehr als überrascht. Unsere Statistik zeigt ganz andere Namen.
Und tatsächlich tauchen in der Statistik des Standesamtes Bremen-Mitte unter den beliebtesten zehn Erstnamen nur altbekannte auf: Leon führt die Liste an vor Noah, Paul, Theo und Maximilian. Ähnlich sieht es bei den Standesämtern in Bremen-Nord und Bremerhaven aus, wo ebenfalls kein Mohamed unter den beliebtesten Namen zu finden ist. Mit Muhammed kommt der erste arabische Name beim Standesamt Bremen-Mitte erst auf Rang 21, in Bremerhaven steht Muhammad auf Rang 25, und in Bremen-Nord erreicht Muhammed den 34. Platz.
Zählen Standesämter bewusst nur nach Schreibweise?
Und die Zeitung klärt uns auch auf, warum denn die Innenbehörde “irritiert” ist: Andrea-Eva Ewels, Geschäftsführerin der GfdS, erklärte nämlich dazu, dass es bei dem Vergleich der Gesellschaft um die “Homophonie” geht, was so viel heißt, dass Worte nach ihrer Aussprache gereiht werden und nicht nach ihrer Schreibweise. Somit unterscheidet sich die GfdS-Liste von denen der Standesämter, weil die zunächst nur auf die Schreibweise achten.
Unzählige Spielarten von “Mohamed”
Und die GfdS-Geschäftsführerin erklärt dazu, dass es allein in Bremen acht bis zehn verschiedene Schreibweisen von “Mohamed” gebe. Ewels wörtlich dazu:
Es wäre falsche Arbeit, wenn wir die ganzen Varianten nicht linguistisch in der Auswertung berücksichtigen würden. Das mache man aber auch mit deutschen Namen wie Sarah und Sara oder Alexander und Aleksander, die ebenfalls gleich ausgesprochen und zusammengefasst werden.
So gibt es Spielarten des Namens wie beispielsweise Mohammed, Mohamad, Mohamed, Muhammet, Muhammed, Mehmet, Mehmed, Mahmoud, um nur einige von Dutzenden zu nennen. Nicht unoriginell übrigens im Arabischen die Schreibweise ohne Vokale. Da wird beispielsweise der Name nur “Mmd” geschrieben. Liest man das vor, kommt in der Tat irgendwie Mohamed raus!
In Wien schien “Mohamed” überhaupt nicht in Statistik auf
Unter der Überschrift “Wien führt Mohammad nicht in offizieller Kindernamen-Rangliste” berichtete welt.de bereits Ende des vergangen Jahres über die eigenartige Auslegung der Statistik in der österreichischen Hauptstadt. Und das, obwohl der Name bereits 2014 dort Platz fünf belegte. Inzwischen rudert man im Wiener Magistrat zurück und man kann in zwei Statistiken die Namenshäufigkeit bei Neugeborenen einsehen.
Statt Vertuschen ist jetzt Beruhigen angesagt
Um diejenigen, die im rasanten Zuwachs einen Indikator für die fortschreitende Islamisierung unseres vormals christlichen Abendlandes erblicken, zu beruhigen, hat Klemens Himpele, der zuständige Abteilungsleiter der Stadt Wien, folgende Beruhigungspille parat und führt dazu aus, wie man in einem anderen Artikel auf welt.de ebenfalls nachlesen kann (man beachte die penetrante Genderei, obwohl es sicher keine Frauen namens Mohamed gibt):
Daraus Rückschlüsse auf die Anzahl von muslimischen WienerInnen ziehen zu wollen, ist aber genauso irreführend, wie aus ,Christians’ oder ,Marias’ abzuleiten, wie viele Christen in Wien leben. Will man den Anteil der Muslime/-innen in Wien wissen, sollte man schlicht in den Daten zur Religionszugehörigkeit nachsehen, und nicht bei den Babyvornamen.
Der Denkfehler dabei: Nicht jeder Christian oder Christoph ist in der Tat ein Christ, jedoch jeder Mohamed mit Sicherheit ein “Mohammedaner”, wie man früher die Moslems noch zu nennen pflegte.