Was war das für ein Wirbel, als im August 2017 eine gut gekleidete Frau im Sozialmarkt in der Floridsdorfer Frömmelgasse einkaufte und die Waren anschließend in einem schicken Nobel-BMW (noch dazu mit tschechischem Kennzeichen!) verstaute. Ein Einzelfall? Mitnichten. Das soll sogar gang und gäbe sein, sagen Beobachter. Am 9. Mai wurde so ein Vorfall vor einem SOMA-Sozialmarkt in Wien-Neubau gefilmt.
Günstige Milchpakete auf dem Rücksitz des Nobel-BMW
Aus medienrechtlichen Gründen (Persönlichkeitsschutz) dürfen wir das Video, das in der Redaktion aufliegt, nicht zeigen. Darauf ist zu sehen, wie eine mit einer Burka verhüllte Frau einen Einkaufswagen voller Milchprodukte zu zwei auf der Straße wartenden, bärtigen Helfern schiebt. Die beiden jungen, gut gekleideten Herren übernehmen die Waren und schlichten sie auf den Rücksitz eines dunklen Nobel-BMW.
Was hat das mit sozialer Hilfe zu tun? Wer einen Luxus-BMW fährt, braucht doch nicht in einem Sozialmarkt einkaufen dürfen, der ausschließlich für Menschen geschaffen wurde, die jeden Cent umdrehen müssen, um halbwegs normal durchs Leben zu kommen.
Einwanderer finden Lücken des Systems
Die Regeln sehen das auch so vor. Wer im SOMA-Sozialmarkt in Wien-Neubau einkaufen darf, muss in Wien seinen Wohnsitz haben, und sein monatliches Nettoeinkommen darf die Summe von 1.161 Euro (zwölfmal im Jahr) nicht übersteigen. Aber offensichtlich finden auch hier, wie bei so vielen anderen Sozialleistungen, vor allem Einwanderer geeignete Schlupflöcher, um sich – ohne Genierer – einen Vorteil zu verschaffen.