Und wieder ist es die FPÖ, die eine linke Fehlentwicklung korrigiert: FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek schafft das ungeliebte Binnen-I und sonstige “Genderei” beim Bundesheer ab. “Feministische Sprachvorgaben zerstören die gewachsene Struktur unserer Muttersprache bis hin zur Unlesbarkeit und Unverständlichkeit”, erklärte Kunasek in einem Interview in der Kronen Zeitung heute, Freitag.
“Gendern hat exzessive Ausmaße erreicht”
Auch die freiheitliche Frauensprecherin Carmen Schimanek begrüßt diesen Schritt im Sinne eines leicht verständlichen und praxisnahen Sprachgebrauchs: “Das Gendern hat in den letzten Jahren überhandgenommen und beinahe exzessive Ausmaße entwickelt – endlich wird dieser unsäglichen Entwicklung entgegengesteuert. Das Binnen-I verunstaltet nur unsere Sprache und hilft allerdings keiner einzigen Frau.”
Zwangsbeglückung entgegen deutscher Rechtschreibung
Seit 2001 wurde das sogenannte “Gender Mainstreaming” sukzessive in allen Ämtern und Behörden Österreichs zwangsverordnet, von den Ministerien über Landesregierungen, Bezirkshauptmannschaften bis auf Gemeindeebene. Selbst in der Privatwirtschaft schlossen sich viele Betriebe an. Dass die Binnenmajuskel (Binnen-I) nicht der deutschen Rechtschreibung entspricht, störte dabei kaum einen Entscheidungsträger. Im Gegenteil, viele Bürgermeister oder Unternehmer machten auch ohne Aufforderung in vorauseilendem “Zeitgeist”-Gehorsam mit.
Behördliche Texte oft kaum noch leserlich
Sehr zum Unwillen vieler Beteiligter, egal, ob Bürger, Wissenschaftler oder Rechtsanwalt, denn viele Texte schwollen durch die Genderei um mehr als das doppelte an und sind kaum noch verständlich. Zwei Beispiele aus der Geschäftsordnung des Wiener Magistrats:
Ist der oder die Vorsitzende verhindert, so wird er oder sie durch von ihm oder ihr bestimmten Stellvertreter oder durch die von ihm oder ihr bestimmte Stellvertreterin vertreten.
Sie oder er sind verpflichtet, im Krankheitsfall eine Stellvertreterin oder einen Stellvertreter zu benennen, die oder der ihre oder seine Aufgaben so lange übernehmen, bis sie oder er dies wieder übernehmen kann.
Blindenschrift hatte grobe Probleme mit Binnen-I
Die staatliche Wiener Zeitung griff das Thema bereits im Jahr 2009 auf, wurde durch die Zwangs-Genderei doch eine gar nicht so kleine Minderheit, nämlich die Blinden und Sehschwachen, etwa zwei Prozent der Gesamtbevölkerung, massiv benachteiligt. Die Programme der Braille-Schrift (Blindenschrift) am Computer kannten nämlich kein Binnen-I und wiesen alle Wörter mit -Innen als Rechtschreibfehler aus, beklagte damals der Österreichische Blinden- und Sehbehindertenverband ÖBSV.
Normungsinstitut unter politischem Druck
Das Österreichische Normungsinstitut erstellte im Jahr 2014 eine Sprachnormfassung für das “Erstellen und Gestalten von Schriftstücken in Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft und im privaten Bereich”, in der es einen generellen Verzicht auf Binnen-I & Co (ÖNORM A 1080) vorschlug – und geriet dadurch prompt unter massiven politischen Druck, wie Andreas Unterbergers Tagebuch im März 2014 berichtete.
Gendern hat noch keiner Frau in Not geholfen
Die immensen Kosten der Umstellung unzähliger Gesetze, Verordnungen, Geschäftsordnungen, Schreibprogramme etc. inklusive dem enormen Papier-Mehrverbrauch und zusätzlichem Arbeitsaufwand hat sicherheitshalber noch niemand berechnet. Ganz sicher ist hingegen, dass durch die penetrante Genderei keine einzige Frau mehr verdient oder mehr Wertschätzung genießt.
Wer schafft Binnen-I als nächstes ab?
Und so wünscht sich FPÖ-Frauensprecherin Schimanek, dass auch andere Behörden dem Beispiel Kunaseks folgen und beim internen Sprachgebrauch wieder auf bessere Lesbarkeit und Verständlichkeit Bedacht nehmen. “Ich bin überzeugt, dass auch in anderen Bereichen wieder auf das Gendern verzichtet werden kann, ohne dass auch nur eine Frau dadurch diskriminiert wird. Das Binnen-I dient weder der besseren Verständlichkeit noch der Geschlechtergerechtigkeit”, betonte Schimanek.