“Qualitätsmedien” wie “Die Presse” unterstellten dem FPÖ-Politiker Gerhard Kurzmann die Bezeichnung des “Quotenmohrs”. Diese Falschmeldung wird Konsequenzen haben.

29. Mai 2018 / 15:40 Uhr

“Quotenmohr”-Falschmeldungen: FPÖ-Politiker verlangt Richtigstellung und droht mit Klage

Unzensuriert.at berichtete exklusiv über die tendenziöse Berichterstattung des ORF-Radiosenders Ö1. Im Abendjournal wurde jüngst behauptet, der steirische FPÖ-Politiker Gerhard Kurzmann – er ist Dritter Landtagspräsident – hätte in einem Artikel im Magazin Die Aula den österreichischen Teilnehmer beim Song Contest, Cesar Sampson, als “Quotenmohr” tituliert. Richtig ist vielmehr, dass ein anderer Autor für die Bezeichnung verantwortlich war. Wie unzensuriert.at erfahren konnte, hat Kurzmann nun einen Anwalt beauftragt, um gegen Ö1 rechtlich vorzugehen. Konkret verlangt er eine Richtigstellung nach den Mediengesetzgesetz. Binnen 14 Tagen hat Ö1 Zeit, auf die Forderung zu reagieren. Sollte diese nicht erfolgen, werde Klage eingereicht.

Eine Anfrage beim renommierten Medienanwalt Michael Rami ergab, dass Kurzmann die falsche Behauptung jedenfalls entgegnen könne (§ 9 MedienG), und die Veröffentlichung einer Gegendarstellung verlangen kann. Gute Chancen sieht Rami, dass die Aussagen auch ehrenbeleidigend (§ 111 Abs 1 und 2 StGB; § 6 Abs 1 MedienG; § 1330 Abs 1 ABGB) und kreditschädigend (§ 1330 Abs 2 ABGB) sein könnten.

Falschmeldung der Presse dokumentiert

Auch gegen Die Presse geht Kurzmann rechtlich vor. Jenes Medium glaubte ebenfalls in besagter Causa ein gefundenes Fressen gegen die FPÖ gehabt zu haben. “Kurzmann hat den österreichischen Song-Contest-Teilnehmer als ,Quotenmohr’ bezeichnet”, lautete es reißerisch im Untertitel vom Verfasser. Zwar fand in der Internetausgabe besagten Artikels bereits eine Korrektur statt. Allerdings liegt Kurzmann ein Screenshot der Erstversion vor, die klar die eindeutige Falschmeldung belegt.

Auch die NÖN auf falscher Quotenmohr-Spur

Dritter im Bunde sind die Niederösterreichischen Nachrichten, teilte Kurzmann in Gespräch mit unzensuriert.at mit. Der verantwortliche Journalist Hubert Wachter, eigentlich ein alter Hase im Geschäft, hat in seinem politischen Tagebuch geschrieben, dass Sampson von Kurzmann als Quotenmohr “verhöhnt” worden sei. Der entsprechende Beitrag ist in der Form noch immer abrufbar.

Sonstige “Qualitätsmedien”, die in dieser Causa ebenfalls mit mangelnder Recherchearbeit ihrer Journalisten glänzten, kamen mit einem blauen Auge davon. Sie waren schnell genug, ihre peinlichen Ausrutscher richtigzustellen.

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