Die Arbeitsmarktsituation entwickelt sich in Österreich weiter positiv. Erstmals seit 17 Jahren gibt es mehr Lehrstellen als Suchende. Im Vergleich zum Vorjahr waren 8,9 Prozent weniger Menschen ohne Arbeit.
Rückgang der Arbeitslosigkeit bei Männern und gering Qualifizierten
Mit minus 10,4 Prozent ging die Arbeitslosigkeit bei Männern stärker zurück als bei Frauen (minus 7,1 Prozent). Besonders gut entwickelte sich die Arbeitssuche für autochthone Männer: Bei Inländern wurde ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 11,7 Prozent registriert, während sie bei Ausländern nur um 5,9 Prozent zurückging.
Die Arbeitssuche war vor allem für Personen mit geringer Qualifikation erfolgreicher als in der Vergangenheit: Bei Personen mit maximal Pflichtschulausbildung verzeichnete das AMS einen Rückgang von 11,3 Prozent, bei Arbeitssuchenden mit akademischer Ausbildung nur von 1,4 Prozent.
Weniger Langzeitarbeitslose, mehr Ältere ohne Erwerbsarbeit
Der Arbeitsmarkt hat sich auch für Langzeitarbeitslose entspannt. Deren Zahl sank im Vergleich mit Mai 2017 um 13,3 Prozent. Dennoch sind immer noch 51.165 Menschen in Österreich seit mehr als einem Jahr ohne Erwerbsarbeit.
Schlechter ist die Arbeitsmarktsituation für über 50-Jährige. Deren Zahl sank trotz Konjunktur um 6,9 Prozent. Damit sind mehr als 91.000 Menschen über 50 Jahre ohne Arbeit.
Zahl der Beschäftigten stieg um 2,6 Prozent
Die Zahl der Arbeitssuchenden ist weiter deutlich rückläufig: Sie lag im Mai bei 359.561 Personen. Gleichzeitig stieg die Zahl der unselbstständig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent auf 3.744.000.
Den höchsten Rückgang bei den Arbeitssuchenden verzeichneten Tirol, Steiermark und Oberösterreich.
Mehr Lehrstellen als Suchende
Auch hinsichtlich Lehrstellen gibt es gute Nachrichten: Im Mai wurden 17.798 offene Lehrstellen dem Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet. Demgegenüber standen 9.920 Lehrstellensuchende. Allerdings kann die Nachfrage aktuell gerade befriedigt werden, weil mehr als 12.000 der offenen Lehrplätze nicht sofort verfügbar waren, während die Hälfte aller Suchenden sofort mit der Lehre hätte beginnen können.
Großer Bedarf herrscht nach wie vor bei Pflegekräften. Die Zahl der offenen Stellen hat sich in den vergangenen zehn Jahren beinahe verdoppelt.