Nachdem Michael Ludwig sich innerparteilich durchgesetzt und mittlerweile die Wiener Landesregierung umgekrempelt hatte, wurde das Personalkarussell mit der Besetzung des Wiener SP-Klubobmanns bei der Vollversammlung der Wiener SPÖ nun zum Stillstand gebracht. Gewählt wurde der 51-jährige Josef Taucher.
Offene Unterstützung für Ludwig zahlt sich aus
In Wien gehört Taucher der SPÖ Donaustadt an, jener starken roten Bezirksgruppe, die sich offen auf Ludwigs Seite gestellt hatte. Dort war er von 2006 bis 2012 stellvertretender Bezirksvorsteher.
Ludwig setzte mit der Besetzung sein Versprechen um, die roten Bezirksorganisationen der großen Flächenbezirke zu stärken. Nach Kathrin Gaal aus Favoriten, nun Wohnbaustadträtin, und Barbara Novak aus Döbling, nun Landesparteisekretärin, ist nun Donaustadt der dritte Flächenbezirk mit einer parteiinternen Spitzenposition.
Seit Jahrzehnten am Subventionstropf
Der in Graz geborene Josef Taucher ist ein Kind seiner Partei und deren Philosophie. Er hängt seit 1995 am Tropf der Politik. Bis 1998 lebte er als Kinder- und Jugendbetreuer im Verein Jugendzentren der Stadt Wien, danach leitete er das Nachbarschaftszentrum des Wiener Hilfswerks am Rennbahnweg, wurde “Job-Trainer” für die Integration von Langzeitarbeitslosen und schließlich stellvertretender Geschäftsführer des “Vereins Lokale Agenda 21 in Wien zur Förderung von BürgerInnenbeteiligungsverfahren”. Damit wurde in Wien wieder ein Spitzenposten mit einem Günstling des Systems ohne Verortung in der eigentlichen Wählerbasis besetzt.
Taucher sitzt seit 2014 für die rot-grüne Stadtregierung im Wiener Gemeinderat. Davor war er Bundesrat und dort Vorsitzender des Umweltausschusses.