Geht Staatspräsident Erdogan letztendlich als Staatspleitier in die türkische Geschichte ein?

17. August 2018 / 17:19 Uhr

Türkei: Droht bald die totale Staatspleite am Bosporus?

Droht der Türkei nach den anhaltenden Wirtschafts- und Währungsturbulenzen und der kompromisslosen Sanktionspolitik der USA bald die totale Staatspleite? Einzelne Analysten großer Investmentfirmen rechnen bereits ganz real mit einem Kollaps der türkischen Volkswirtschaft, wenn es nicht in ganz naher Zukunft eine Kursänderung gibt. So könnte die anhaltende Inflation nur durch eine restriktive Geldpolitik, sprich eine nachhaltige Erhöhung der Zinsen, gestoppt werden.

Eine solche Zinspolitik würde aber das Wachstum der türkischen Wirtschaft bremsen und so für das Regime unter Recep Tayyip Erdogan eine wirtschaftspolitische Niederlage nach sich ziehen.

Türkischer Kollaps könnte Europa stark treffen

In der aktuellen Situation rächt sich die seit Jahren vor allem unter der Führung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel betriebene starke Verflechtung der Europäischen Union mit der türkischen Wirtschaft. Besonders deutsche Banken haben sich in den letzten beiden Jahrzehnten stark in der Türkei mit Krediten und Investitionsfinanzierung engagiert. Durch den Wertverlust der türkischen Lira ist die Bedienung der Kreditlinien bereits jetzt stark gefährdet.

Türkei könnte ein zweites Griechenland werden

Bricht die Wirtschaft weiter ein und kommen auch viele türkische Banken ins Wanken, dann könnte ein Schicksal wie in Griechenland drohen, ein kompletter Niedergang, den wieder einmal die EU-Nettozahlerländer gegenfinanzieren müssten, um nicht ihre eigenen Banken existentiell zu gefährden. Von den moslemischen Glaubensbrüdern kann Erdogan wenig erwarten, gerade einmal 15 Milliarden US-Dollar will etwa der Golfstaat Katar in nächster Zeit in die türkische Wirtschaft pumpen.

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