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Kerns “Plan A” sah den Zwölfstundentag vor. Jetzt kritisiert die SPÖ dessen Ermöglichung und agiert unredlich.

1. September 2018 / 17:33 Uhr

Zwölfstundentag: SPÖ blamiert sich mit Kampagnen gegen die Arbeitszeitflexibilisierung

Heute, am 1. September, tritt das Gesetz zur Arbeitszeitflexibilisierung in Kraft. Es erlaubt künftig das Arbeiten von zwölf Stunden pro Tag und 60 Stunden pro Woche. Die Wirtschaft kann damit auf unterschiedliche Auslastung und schwankende Rahmenbedingungen besser reagieren, und die Arbeitnehmer sichern sich damit ihren Arbeitsplatz.

Heuchelei: SPÖ begräbt Achtstundentag

Doch dies gereicht der oppositionellen SPÖ nicht zur Freude. Sie lässt auch kurz vor dem Start nicht locker und spricht von der “Einführung des Zwölfstundentages”. Die SPÖ-Jugendorganisation “Sozialistische Jugend” veranstaltete am 30. August mitten in der Linzer Innenstadt sogar ein “Begräbnis” des Achtstundentages – samt Sarg, Kerzen und Blumen. “Der 8-Stunden-Tag ist tot”, stand auf einem Schild. Als ob der Zwölfstundentag künftig die Regel wäre. Als ob eine gelegentliche Ermöglichung eines längeren Arbeitstages ein Novum wäre. Stichwort Spitäler, ÖBB oder gar MA 48.

Vergessen ist bei der SPÖ auch, dass Noch-Vorsitzender Christian Kern einst die generelle Zwölfstunden-Möglichkeit in seinem “Plan A” explizit angekündigt hatte.

Wahlkampfspende für Kurz und nicht für Kern

Im Zuge ihrer Regierungskritik protestierte die SPÖ am 31. August pathetisch vor der KTM-Filiale in Vösendorf. Bundesgeschäftsführer Max Lercher, die Geschäftsführerin der Bundesfrauen, Andrea Brunner, und der SPÖ-NÖ-Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar überreichten “die durch ÖVP-Wahlkampfspenden von KTM-Chef Stefan Pierer bestellten Geschenke in Form von Paketen”, wie es in einer Aussendung heißt.

Der österreichische Unternehmer war der größte Einzelspender im Wahlkampf von ÖVP-Chef Sebastian Kurz gewesen. Mit insgesamt 436.563 Euro hatte Pierer den Wahlkampf von Kurz unterstützt – das war fast das Neunfache der nächsthöchsten Spende (50.000 Euro). Pierer hatte sich damals stark für die Flexibilisierung der Arbeitszeiten ausgesprochen. Dass die Vorschläge der Wirtschaft ermöglicht wurden, stößt der SPÖ sauer auf. Vielleicht weil Kern selber gerne die vielen hunderttausend Spendengelder gehabt hätte, wo er doch ebenfalls die Wünsche der Wirtschaft erfüllen wollte? Immerhin hatte er bei den ÖBB den Zwölfstundentag schon längst gelebt.

KTM-Chef beantwortet die SPÖ-Kritik mit 100 neuen Arbeitsplätzen

KTM-Chef Pierer lässt die SPÖ-Kritik kalt. Er kündigte zum Start des neuen Gesetzes an, 100 Leiharbeiter jetzt fix anzustellen. Er braucht gute und flexible Arbeitskräfte, denn KTM im oberösterreichischen Mattighofen (Bezirk Braunau am Inn) hat mittlerweile BMW als größter Motorradhersteller Europas abgelöst und ist sogar Weltmarktführer bei der Herstellung von Geländemaschinen. Außerdem mischt KTM eher unerwartet nun schon in der zweiten Saison mit den Fahrern Bradley Smith und Pol Esparago auch bei den Motorrad-Grand-Prix kräftig mit. Ein internationaler Vorzeigebetrieb also. Und das ganz ohne SPÖ-Hilfe…

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