Verlängerung der Grenzkontrollen, Ehe für alle – und da war dann ja noch etwas unter den medialen Aufregern: Die Frage, wer im österreichischen Fußballnationalteam die Kapitänsschleife trägt.
ÖFB-Funktionäre gegen Arnautovic als Kapitän
Schon im Vorfeld des Nordirland-Spiels gab es deshalb Unmut. ÖFB-Funktionäre hätten sich laut Kurier gegen Marko Arnautovic als Kapitän ausgesprochen. Es wirkte dann fast wie eine Trotzhandlung von Teamchef Franco Foda, als der West-Ham-Legionär am Freitag dann doch mit der Schleife am Arm das Ernst-Happel-Stadtion betrat. Ein Deutscher, Foda, hielt am Spieler mit serbischen Wurzeln, Arnautovic, fest und machte ihn zum zweiten Mal hintereinander zum Chef am Feld.
Prödl stoppte Arnautovic beim “Amoklauf”
Aber was passierte dann auf dem grünen Rasen? Arnautovic gelang der 1:0-Siegestreffer gegen die Nordiren in der Europa Nations League, und dann rannte er, wie einer, der plötzlich von allen Geistern verlassen wurde, Richtung VIP-Tribüne, riss die Kapitänschleife vom Arm und brüllte vor sich hin.
Innenverteidiger Sebastian Prödl schien ihn noch rechtzeitig einzufangen, bevor sich “Arnie” noch mehr seinem Zorn hingeben konnte. Augenscheinlich für den Fernsehzuschauer war, dass Prödl auf den Kapitän einredete, seine Emotionen doch im Zaum zu halten.
Kein Torjubel gegen Serbien, keine Bundeshymne
Egal, ob der Kurier-Artikel nun stimmt, dass sich Mitglieder des ÖFB-Präsidiums in die Kapitänsfrage einmischen wollten, oder nicht, so ein Verhalten möchte keiner von einem Führungsspieler sehen. Und nicht nur wegen dieses Ausrasters steht Arnautovic in der öffentlichen Kritik, wenn es um die Kapitänsschleife geht.
Der Stürmer verweigerte den Jubel, als er gegen Serbien, dem Land seiner Eltern, ins Tor traf. Und glaubt man den Fernsehbildern vom Freitag, ist Marko Arnautovic mittlerweile der einzige Spieler, der die österreichische Bundeshymne nicht mitsingt.