Der Finanzwirtschaftszweig der Digitalgeldwährungen wird zunehmend zu einer wirtschafts- und währungspolitischen Kampfzone. Aktuell hat sich die asiatische Wirtschaftsmacht Japan im Zusammenhang mit der durch den Internetkonzern Facebook angekündigten neuen Kryptowährung „Libra“ positioniert. Japan fährt schwere Geschütze gegen „Libra“ auf. Neben der japanischen Notenbank und dem Finanzministerium wurde auch die Finanzmarktaufsicht in eine Arbeitsgruppe berufen, um sich mit „Libra“ zu befassen. Konkret sollen mögliche kurz-, mittel- und langfristige Auswirkungen auf die japanische und internationale Geldpolitik, die globalen Finanzmärkte und die Steuersysteme bewertet werden.
Japan will es aber nicht bei einem nationalen Zusammenschluss der Finanzwirtschaftsexperten in Sachen „Libra“ bewenden lassen. Ganz im Gegenteil, man strebt einen mittelfristigen Ausbau des eigenen Expertengremiums zu einer internationalen Gruppe von Steuer- und Finanzkontrolleuren an, um den Gefahren des Digitalgeldes entgegenzutreten.
US-Präsident Trump bezog Stellung gegen Bitcoin & Co
Bereits am 12. Juli hatte US-Präsident Donald Trump in einer eindeutigen Stellungnahme Front gegen das globale Digitalgeld und seine ökonomischen Gefahren gemacht. Auf Betreiben der USA hat die Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7) ebenfalls eine Arbeitsgruppe zum Thema Digitalgeld eingesetzt.
Gleichzeitig hat sich US-Notenbankchef Jerome Powell vor Abgeordneten des US-Repräsentantenhauses überaus kritisch über die geplante Facebook-Digitalwährung „Libra“ geäußert. Neben den Gefahren der Spekulation fürchten die US-Währungshüter vor allem auch eine potenzielle Konkurrenz für die eigene Weltleitwährung US-Dollar.
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