Dass die ehemalige Sozialdemokratin, dann Liste-Pilz-Konvertitin und aktuell “Jetzt”-Abgeordnete Daniela Holzinger-Vogtenhuber Partei und Privates nicht streng trennt, war schon in ihrer alten politischen Heimat SPÖ kein Geheimnis. Jetzt wird das schon bei den Roten berühmt-berüchtigte “Familienunternehmen Holzinger-Vogtenhuber” auch parlamentarisch verhaltensauffällig. Seit ihrem parteipolitischen Glaubenswechsel in die linke Liste Pilz/”Jetzt” ist der mittlerweile nach konservativem österreichischen Eherecht gefreite Freund Markus Vogtenhuber jetzt auch offiziell Ehemann und zugleich Fachreferent im Klub. Damit hat das Familienbusiness, wie es früher im Wahlkreis von Holzinger-Vogtenhuber in der oberösterreichischen Sozialdemokratie genannt wurde, auch im Wiener Parlament Einzug gehalten.
Ein sogenannter offener Brief, den der Ehemann Markus Vogtenhuber offensichtlich nach strenger Weisung und mit Wissen und Willen seiner politischen und privaten Chefin zu Hause, Daniela, absetzen musste, betrifft auch die Online-Plattform unzensuriert.at. Und jetzt wird’s nicht nur im Holzinger-Vogtenhuberschen Stil familiär, sondern auch zutiefst politisch. Da werden nämlich die Geburtswehen der chaotischen Liste Pilz/”Jetzt” und ihre fortgesetzte Desorganisation im parlamentarischen Geschehen wieder einmal offenbart.
“Offener Brief” von Holzinger-Vogtenhuber-Gatten endet mit Drohung
Erwischt beim Schwänzen einer wichtigen Abstimmung im Ausschuss für Arbeit und Soziales zum Thema Pensionsanpassung 2019, nimmt sich der Ehemann der Frau Abgeordneten ein Scheibchen zu viel heraus. Nachdem er die organisatorische und personelle Diaspora der Liste Pilz/”Jetzt” in dem sogenannten “offenen Brief” im Namen seiner Ehefrau an Abgeordnete des Nationalrats beklagt hat, droht er mit einer Quasi-Blockade von Ausschüssen, wenn seine Daniela gerade einmal terminlich nicht “kann”. Das ist zumindest beziehungstechnisch rührend.
Das zeugt aber vor allem auch von einem entsprechenden Unwissen über die Tatsachen im parlamentarischen Geschehen. Zum einen hat Holzinger-Vogtenhuber, jedenfalls auf dem Papier, einen Ersatzmandatar mit dem politischen Ex-Grünen”Silberrücken” Bruno Rossmann. Wenn der nicht kommen will, dann nimmt er seine Kollegin wohl nicht ernst. Zum anderen müsste der Nationalrat nur die Ausschüsse wieder verkleinern, und Holzinger-Vogtenhuber als Abgeordnete aus den Reihen einer “schwindsüchtigen” Fraktion wie Pilz/”Jetzt” hätte gar keinen Sitz und keine Stimme mehr im Ausschuss. Der Hausfrieden bei den Holzinger-Vogtenhubers wäre wiederhergestellt.