Bundeskanzlerin Angela Merkel, die nach 18 Jahren endlich den CDU-Parteivorsitz abgibt, hielt am Freitag, dem 7. Dezember, auf dem Parteitag in Hamburg eine Abschlussrede, die einmal mehr zeigte, wie realitätsfern die Kanzlerin ist. So zeigte sie keinerlei Einsicht, beschwörte “christliche Werte” und behauptete gar, dass niemand ausgegrenzt werde – sie, die die Gesellschaft so tief gespalten hat, wie kein Politiker vor ihr, und die Kritikern ihrer Politik, Orientalen und Afrikaner in Deutschland anzusiedeln, wie in Chemnitz “Hetzjagden” unterstellte.
“Refugees welcome” verbindet
Nicht nur Merkel äußerte sich stolz über ihre Regentschaft, auch Österreichs Ex-Bundeskanzler Christian Kern von der SPÖ streute der ehemaligen Kanzlerkollegin Rosen. Unter anderem bezeichnete er laut Handelsblatt Merkel als “mächtigste deutschsprachige Frau seit Maria Theresia” und lobte ihre “beeindruckende Bilanz”. Immerhin waren es sie beide, Merkel und Kern, die den Orientalen und Afrikanern 2015 und 2016 die Grenzen öffneten. “Refugees welcome” verbindet offenbar auch in der Politpension. Folglich meinte Kern, dass Europa Merkel fehlen werde.
Kern bezeichnete Merkel als “Schutzengel der liberalen Ordnung” und stellte sie auf eine Stufe mit den Bundeskanzlern Konrad Adenauer und Helmut Kohl. Geschwollen redete er über “die Meisterin der Unwägbarkeit, die Dompteurin aller Eventualitäten”. Immerhin war sie Garant und Symbol jener Politik, gegen die die Europäer aktuell von Frankreich bis Osteuropa aufbegehren, die ihnen beiden aber Macht und Einkommen sicherte.
Abgang als Verlierer
Wie Kern dankt nun auch Merkel ab, weil sie aufgrund ihrer Politik in der Wählergunst immer weiter abgesunken ist und das schlechte Abschneiden der Unionsparteien bei wichtigen Regionalwahlen verantwortet.
Seinen schimpflichen Abgang dürfte Kern nach wie vor nicht verdaut haben und schließt also eine Koalition der Verlierer.