Eine weitere Facette erhält der Skandal rund um den ehemaligen Sicherheitsberater des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, Alexandre Benalla. Die Justiz in Paris wirft Benalla den Missbrauch diplomatischer Dokumente vor und hat über die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Benalla soll sich immer noch im Besitz von Diplomatenpässen befinden, die er auch im internationalen Reiseverkehr und bei seinen Geschäftskontakten einsetzt. Eigentlich hätten diese nach seinem Ausscheiden unverzüglich an das Präsidentenamt zurückgegeben werden sollen. Benalla soll die Diplomatenpässe jedoch seit Juli 2018 mindestens 20 mal weiterverwendet haben.
Verdacht: Benalla nach wie vor in Kontakt mit Macron?
Die Justizermittlungen sind im wahrsten Sinne “heiß” und erhalten durch die behauptete Verwendung von Diplomatenpässen neue Nahrung. Gewöhnlich gut informierte Kreise in Politik, Verwaltung und Gesellschaft in Paris spekulieren seit Monaten über die Hintergründe und die Intensität der tatsächlichen persönlichen Verbindung zwischen Macron und Benalla. Unklar ist, ob auch aktuell noch immer Verbindungen zwischen Macron und seinem ehemaligen “engsten Vertrauten” bestehen, und ob sogar mit Wissen und Willen des Präsidenten die Weiterverwendung der Dokumente durch Benalla erfolgt sei.
Würde dies tatsächlich der Fall sein und in einem Verfahren dokumentiert werden, dann wären wohl die Tage von Macron an der Spitze Frankreichs gezählt. Macrons Parteigänger werden deshalb bereits zunehmend unruhig und fürchten jeden Tag neue Enthüllungen.