Nicht weniger als vier Millionen einwanderungswillige Orientalen und Afrikaner warten in der Türkei auf den Sprung nach Europa. Der Einwanderungsdruck auf den europäischen Kontinent wächst von Woche zu Woche. In der Vergangenheit sind zwar die illegalen Überfahrten von der Türkei nach Griechenland laut Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) um 97 Prozent zurückgegangen. Dies könnte sich aber bald ändern. Sollte die Türkei ihre Zusage, die Migrantenströme an einer ungehinderten Überfahrt nach Griechenland und damit die EU zu hindern, wieder zurücknehmen, dann ist Feuer am Dach.
Türkische Krisenlage befeuert die Einwanderung nach Europa
Die Krise in der türkischen Wirtschaft unterhöhlt zunehmend die Haltung der Bevölkerung gegenüber den Millionen von Migranten im Land. Aktuell rechnet die OECD für das aktuelle Wirtschaftsjahr 2019 mit einem Rückgang der türkischen Wirtschaftsleistung um 2,6 Prozent. Die Arbeitslosigkeit liegt in der Gesamtbevölkerung im Durchschnitt bei 15 Prozent, unter den 15- bis 24-Jährigen sogar bei 26 Prozent. Dazu kommt, dass die Migranten, die sich in der Türkei aufhalten und auf den Feldern für Hungerlöhne arbeiten, die türkischen Landarbeiter aus ihren Jobs drängen.
Kommt es in der Türkei neuerlich zu einer Eskalation der Situation und setzen hundertausende illegale Migranten nach Griechenland über, dann kann sich auch auf der Balkanroute eine neue explosive Situation ergeben. Ex-Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) wollte hier Vorkehrungen treffen, was von seinen Nachfolgern am schwarz-roten Gängelband nicht zu erwarten ist.