Kaum beginnen die warmen Tage auch in Österreich, stellt sich an den Badeseen ein reger Betrieb ein. Doch nicht nur Einheimische strömen dorthin, auch das “fahrende Volk” kommt – und bleibt rund um die Uhr. Ohne Gebühren und Müllbeseitigung, wie es manchem Anrainer sauer aufstößt. Diese Problematik kennt man auch in St. Pölten, wie die NÖN nun berichtete. Allerdings ohne Einsicht der SPÖ. Die sieht in der durchaus berechtigten Kritik nur “Polemik”.
Wohnwagen belagern See trotz Campingverbots
Wie jedes Jahr, waren auch diesmal einige Dutzend Wohnwagen gekommen, um am derzeit heiß begehrten See zu campieren – obwohl dort Camping-Verbot herrscht. Weil dadurch die Einheimischen keinen Platz mehr fanden, wies man die Roma schließlich an, den Parkplatz des SKN weiter. “Da die Fußball-Saison vorbei ist, haben wir ihnen nach Rücksprache mit dem Land diesen Platz anbieten können”, schildert Stadt-Sprecher Martin Koutny.
Müll-Entsorgung darf der Steuerzahler berappen
Wenig zufriedenstellend ist die Lösung allerdings für die FPÖ und viele mittlerweile verärgerte Anrainer: “Es gibt in Ratzersdorf einen Campingplatz, wo gegen Entgelt campiert werden kann. Ansonsten muss für die Müllbeseitigung und Reinigung wieder der St. Pöltener Steuerzahler aufkommen. Und die SPÖ duldet das”, ist von FPÖ-Stadtrat Klaus Otzelberger zu hören.
SPÖ sieht sich außerstande, Ordnung zu schaffen
Dass es alljährlich ein Problem mit der Müllbeseitigung gibt, streitet auch die SPÖ nicht ab. Doch der rote Stadtrat Harald Ludwig wirft die Flinte gleich ins Korn, ohne auch nur den Versuch einer Problembeseitigung, etwa durch die Polizei oder das Gesundheitsamt (“sanitärer Übelstand”), zu machen. Er meint nämlich, dass die Einhebung einer Camping- oder Müllgebühr bei den Zigeunern “immer schwierig bleiben wird, daran wird keine Polemik etwas ändern”. Polemik vielleicht nicht, aber eventuell beherztes Eingreifen durch die Stadt-Verantwortlichen. Bei Einheimischen tut man sich ja auch nicht so schwer, im Ernstfall zu pfänden.