Ungarn fordert Konsequenzen für die Geschehnisse (Symbolbild: Parlament in Budapest).

13. Juni 2019 / 18:46 Uhr

Ungarn fordert Wiedererrichtung von geschändetem Soldatenfriedhof in Siebenbürgen

Wie unzensuriert berichtete, haben am vergangenen Donnerstag mehrere tausend Rumänen in Siebenbürgen (ehemals deutsches Siedlungsgebiet im heutigen Rumänien, das bis 1920 zu Ungarn gehörte) einen ungarischen Soldatenfriedhof gestürmt und verwüstet. Nun fordert die ungarische Regierung die vollständige Wiedererrichtung des Friedhofes im ursprünglichen Zustand. Währenddessen bestraft Rumänien friedliche, ungarische Gegendemonstranten, die auf die Grabschändung hingewiesen haben.

Ungarn akzeptiert die Geschehnisse nicht

Es ist der Skandal zwischen Ungarn und Rumänien, der seit letzter Woche die ungarischen Medien bestimmt. Etwa 3.000 Rumänen haben einen ungarischen Soldatenfriedhof in Siebenbürgen, das bis 1920 zu Ungarn gehörte, gestürmt und die Gräber verwüstet. Anschließend errichteten sie auf den Gebeinen der Ungarn ein Denkmal für rumänische Soldaten.

Bereits am selben Abend forderte die ungarische Regierung Konsequenzen. Nun wurde diese nach einer Woche, in der seitens der rumänischen Regierung nichts geschehen ist, konkreter. Der ungarische Außenminister Péter Szíjjarto teilte nun den rumänischen Behörden offiziell mit, dass Ungarn die vollständige Wiedererrichtung des Friedhofs fordert:

Die ungarische Regierung empfindet die Geschehnisse der letzten Woche in Úzvölgye als nicht hinnehmbar. Grabschändung, Religionsbeleidigung, die bewusste Verfälschung historischer Tatsachen und die Gewalt gegenüber den ungarischen Gegendemonstranten sind nicht akzeptierbar. Wir erwarten von den rumänischen Behörden die vollständige Aufklärung der Geschehnisse, die Bestrafung der Täter und die vollständige Wiedererrichtung des Friedhofes.

Rumänien bestraft Gegendemonstranten

Was währenddessen jedoch seitens der rumänischen Behörden passiert, liest sich fast schon wie Satire. Ein Gemeinderat eines ungarischen Dorfes, das in Siebenbürgen in der Nähe von Uzvölgye liegt, erhielt eine Geldstrafe wegen der Organisation einer Gegendemonstration, die nicht angemeldet war. Auf dieser bildeten mehrere hundert Ungarn eine friedliche Kette um den geschändeten Friedhof. Er stellte das unfassbare Dokument am Mittwoch ins Internet. Auf diesem wird er zu einer Verwaltungsstrafe von umgerechnet ca. 500 Euro verurteilt – dies entspricht einem durchschnittlichen rumänischen Netto-Monatslohn.

Auch Stichelei zwischen den Regierungen

Auch gegenüber der ungarischen Regierung zeigte Rumänien bis jetzt keinerlei Einsicht, sondern griff diese sogar an. Hintergrund ist ein Twitter-Post der ungarischen Regierung. In einem Beitrag am 4. Juni erinnerten sie mit einer Karte Groß-Ungarns an den 99. Jahrestag des Vertrags von Trianon – den Tag, an dem Ungarn offiziell etwa zwei Drittel seiner Gebiete verlor. Am Samstag, also nur zwei Tage nach den Geschehnissen in Úzvölgye, behauptete die Regierung Rumäniens seinerseits auf ihrer Twitter-Seite in einem Beitrag, dass Ungarn mit solch “revisionistischen” Beiträgen gegen die “Standards der Europäischen Union verstoße”.

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