Neu personalpolitische Bruchlinien tun sich in der SPÖ auf. Die erfolg- und glücklose SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner hat den bisherigen sozialdemokratischen Volksanwalt Günther Kräuter abgesetzt. Sie möchte mit dem leitenden ÖGB-Sekretär Bernhard Achitz einen neuen Volksanwalt für die nächsten sechs Jahre in die Wiener Singerstraße schicken.
Die Ablöse des Steirers Kräuter bleibt aber parteiintern nicht unwidersprochen. Die SPÖ-Steiermark ist gar nicht erfreut, dass nach der Ablöse des ehemaligen Bundesgeschäftsführers Max Lercher nun mit Kräuter ein zweiter Landsmann und Genosse karrieremäßig ins Abseits gestellt wird und kündigt an, im SPÖ-Bundesparteivorstand gegen die Personalentscheidung Rendi-Wagners zu stimmen.
SPÖ-Klubdirektion wird ebenfalls ausgetauscht
Damit nicht genug, möchte Rendi-Wagner offensichtlich auch den SPÖ-Klub neu aufstellen. So soll der ehemalige Kabinettschef und Wahlkampfleiter von Ex-Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Joachim Preiss, zukünftig den SPÖ-Klub führen. Mit dieser Entscheidung werden voraussichtlich die bisherigen SPÖ-Klubdirektoren Marion Knapp und Chris Berka abgelöst. Während Knapp seit den Zeiten von Josef Cap als Klubdirektor dieses Amt innehatte, wurde Berka als ehemaliger Kabinettschef von Christan Kern von diesem nach der verlorenen Nationalratswahl 2017 in den SPÖ-Klub mitgenommen.
Es bleibt abzuwarten, ob es auch hier Widerstand in den Reihen der SPÖ-Klubmitglieder geben wird, da Preiss aus seiner Zeit im Sozialministerium und in der niederösterreichischen Arbeiterkammer als nicht unumstritten gilt. Gelingen die Personalrochaden zu Achitz und Kräuter auch nicht, dann könnten nach der Causa Dornauer in Tirol zwei weitere Dauerbrennpunkte für Rendi-Wagner entstehen.