Wer in letzter Zeit an der Universität Wien und ihren Instituten vorbeigegangen ist, hat vielleicht etwas bemerkt, oder besser gesagt, eben nichts bemerkt.
Als 2017 die Regierung angelobt wurde, kündigte die Linke massive Gegenwehr auf Universitätsebene an. Außer ein paar Demonstrationen und Kundgebungen kam nichts zustande. Die Revolution blieb aus, die Mission ist gescheitert.
Langsam kommt die Panik
“Rebellieren statt studieren!” lautet das derzeitige Motto der “Linkswende”. Anscheinend sieht das der Großteil der Studentenschaft anders. Letzte Woche veranstaltete die Organisation eine “Großdemonstration” gegen rechts durch die Wiener Innenstadt – und lediglich zwanzig Personen kamen. Von den einstigen solidarischen Lichtermeeren ist nichts mehr übrig.
Es liegt mittlerweile klar auf der Hand, dass die antifaschistische Bewegung an Antrieb und Interessenten einbüßen musste, aufgrund deren immer stärker werdenden Abgrenzung gegen eine gesunde, soziale, gesellschaftliche Mentalität sowie des herannahenden Untergangs in ihrem eigenen Hass gegen alles, was nicht links ist.
Sogar einer der Pioniere und Vorbilder des Antifaschismus, der Italiener Ignazio Silone, prophezeite vor Jahrzehnten bereits: “Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ´Ich bin der Faschismus.´ Nein er wird sagen: ´Ich bin der Antifaschismus´”. Genau jener Faschismus fährt gerade gegen die Wand.
Verzweifelte Worte
“Seit dem Machtantritt der schwarz-blauen Bundesregierung ist es an den Universitäten unangenehm ruhig. Der Grund für diese Ruhe liegt nicht am fehlenden Interesse und sicher nicht an der Zustimmung der Studierenden zur schwarz-blauen Politik.” So beschreibt die “Linkswende” das derzeitige politische Klima an den Hochschulen. Man ist völlig verständnislos über das mangelnde Interesse der Studentenschaft, sich an Aktionen zu beteiligen, wo Banner mit Schimpfwörtern und Mittelfingern auf tiefstem Niveau hochgehalten werden, wo Korporationshäuser tätlich angegriffen werden, wo es darum geht, als sozial Ausgestoßener laut und nicht klug zu sein, wo man vorgibt, gegen Kapitalismus zu sein, aber diese Meinung via Facebook und Twitter kundtut.
Wie Friedrich Schiller einst sagte: “So wie die Anmut der Ausdruck einer schönen Seele ist, so ist die Würde der Ausdruck einer erhabenen Gesinnung.”