Seit geraumer Zeit ist es keine Seltenheit mehr, dass Füchse in ganz Wien zu allen Tageszeiten beobachtet werden können. Durch die vielen Essensreste in der Stadt angezogen durchstreift Reineke Fuchs vor allem die Außenbezirke, wurde jedoch auch schon in der Wiener Innenstadt gesichtet.
Junges Phänomen
Erstmals wurden die Wildtiere in den 1930er Jahren in Europas Städten gesichtet. Seit den 1970er Jahren nehmen die Sichtungen deutlich zu.
Die Stadt hält einen reichen Spieseplan für die Kulturfolger bereit: Tauben, Mäuse und Ratten sorgen für eine einfache Jagd. Die Nahrung von Stadtfüchsen stammt jedoch zu mehr als der Hälfte direkt oder indirekt vom Menschen. Dazu gehören fressbare Abfälle von Komposthaufen oder aus Abfallsäcken, weggeworfene Essensreste im Straßenraum, Fallobst, Früchte, Beeren und Nüsse aus Gärten sowie Futter, das Haustieren im Freien bereitgestellt wird.
Doch das Nahrungsangebot ist nicht der einzige Grund, warum der Rotfuchs in die Städte vordringt. Die Temperaturen im urbanen Raum locken die Wildtiere an.
Erfassung der Sichtungen
Die genaue Zahl der Füchse, die in Wien leben, ist nicht bekannt. Um Klarheit zu schaffen, wurde bereits im Jahre 2015 eine Plattform für Stadtwildtiere geschaffen gestellt, wo jede Sichtung eines Wildtieres in der Stadt in eine online-Datenbank eingetragen werden kann. Es wurden bereits mehrere Hundert Sichtungen erfasst.
Keine Gefahr für Menschen und Haustiere
Füchse sind keine aggressiven Tiere. Es besteht daher kaum Gefahr für Menschen und Haustiere. Die Wildtiere haben eine natürliche Scheu und versuchen den Kontakt mit Menschen zu vermeiden, solange sie sich nicht an Menschen gewöhnt haben, weil sie regelmäßig gefüttert wurden.
Allerdings besteht die Gefahr, sich mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren. Zum Schutz sollen Hände nach der Gartenarbeit, Spaziergängen oder dem Kontakt mit Tieren gründlich gewaschen werden.