Bei den Wahlen in den Personalgruppenausschüssen in Wien hatte die rote Gewerkschaft FSG ein Minus von 2,1 Prozent eingefahren. Das schmerzt, vor allem, wenn man von der Oppositionsbank aus agiert. Man tröstet sich damit, immer noch beachtliche 71,3 Prozent erreicht zu haben.
Gemeindespitäler strafen rote FSG ab
Besonders schmerzlich fiel das Ergebnis für die “Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen” aber bei den Gemeindespitälern aus, also dort, wo der lange politische Arm der Roten besonders hineinwirkt.
Im Wilhelminenspital des Krankenanstaltenverbunds (KAV) verlor die FSG fast 23 Prozentpunkte und liegt jetzt bei 52,7 Prozent. Im Personalgruppenausschuss “Pflege” verlor sie fast 15 Prozent. Sie bleibt zwar mit 58 Prozent in der absoluten Mehrheit, dennoch steht sie als Wahlverlierer da. Im Kaiser-Franz-Josef-Spital drückten die Oppositionsparteien die roten Gewerkschafter unter die 50-Prozent-Marke. Die FSG stürzte von 57,5 auf 45 Prozent ab. Auch in den anderen Häusern gab es zum Teil erhebliche Verluste.
Linkes Lohndumping
Die Verluste rühren wohl aus dem Streit über das neue Besoldungsschema, das die Stadt Wien Anfang 2018 einführte. Seither bekommen neue Mitarbeiter ein höheres Einstiegsgehalt, danach kommt es aber zu einer flacheren Gehaltskurve. Aktive Pfleger fühlen sich dadurch benachteiligt und wollen in das neue System wechseln, was ihnen die rot-grüne Stadtregierung bisher verweigerte. Außerdem kranken alle KAV-Häuser an Personalengpässen, die zu teuren Überstunden führen, weswegen wiederum anderswo eingespart werden muss. Typisch rotes Missmanagement also.
Erinnerungen an Kern, den Pizza-Boten
Aufgrund schlechter Stimmung unter den rund 30.000 KAV-Dienstnehmern griff die SPÖ in ihre alte Wahlkampfkiste. So ließ sie etwa in der Rudolfstiftung vier Tage lang Pizzas im Nachtdienst verteilen. Auch das nützte nichts, die Roten wurden abgestraft. Ob Ex-Kanzler Christian Kern als Pizza-Bote mehr erreicht hätte?