Weiter steil bergab geht es mit der türkischen Volkswirtschaft. Jüngste Prognosen der Internationalen Wirtschaftsorganisation OECD befeuern die Befürchtungen der Finanzwirtschaft, dass es mit der Türkei in Sachen Ökonomie noch einmal nach unten geht. Für das Gesamtwirtschaftsjahr 2019 rechnet die OECD aktuell mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 2,6 statt nur 1,8 Prozent, wie bisher prognostiziert. Und auch in der Vorschau für die Mittel- und Langfristprognose kann die OECD keine Entwarnung geben.
Vor allem die politischen Turbulenzen nach den Kommunalwahlen inklusive von oben verordneter Aufhebung der Bürgermeisterwahlen in der Wirtschaftsmetropole Istanbul haben internationale Investoren verschreckt. Ein autoritäres Regime, wie das von Staatspräsident Erdogan hat wenig Charme für Anleger, die sich stabile politische Verhältnisse wünschen.
Erdogan-Schwiegersohn verspricht Stabilisierung
Nicht zuletzt die enge Verknüpfung der Wirtschafts- und Finanzpolitik der Türkei mit dem Erdogan-Regime macht bei viele Investoren pessimistische Stimmung. Die bisherigen Leistungen des türkischen Finanzministers Berat Albayrak, eines Schwiegersohns von Erdogan, waren mehr als durchwachsen.
Aktuell macht er mit Durchhalteparolen auf sich aufmerksam und verspricht bis Jahresende eine Stabilisierung auf dem Arbeitsmarkt und bei der Inflation. Die bisherige Entwicklung zeigt aber das Gegenteil. Auch Interventionen der türkischen Zentralbank nützen da nichts mehr.