Am 14. Juni sollte es in der Schweiz wieder zum jährlichen “Fraustreik” kommen. Um auch dort auf die vermeintlich immer noch unterdrückte Rolle der Frau aufmerksam zu machen, riefen vor allem Initiatorinnen aus dem extrem linken Milieu zur Teilnahme auf. Just neben einem Kinderspielplatz sorgte dann aber ein zweifelhaftes Plakat für Furore und nahm der Protestaktion die Ernsthaftigkeit weg. Dort war wenige Tage vor dem geplanten Aufmarsch zu lesen “Den Mann in sich töten”. Der Schriftsteller Jürgen Halter machte ein Bild davon und ließ in den sozialen Netzwerken die Wogen hochgehen.
Siedlungsgenossenschaft distanziert sich
“Was denkt wohl eine mit einem Jungen schwangere Frau, wenn sie das so liest?”, fragte er sich öffentlich und erntete Beifall. Das in der Zürcher Kalkbreite-Siedlung angebrachte Transparent zog dann so weite Kreise, dass sich auch die Sprecherin der Genossenschaftssiedlung einschaltete und bekanntgab, dass es sich keinesfalls um eine offizielle Stellungnahme ihrerseits handle.
Frauenstreik-Kollektiv will “bewusst anecken”
Im Gegenteil, lege man in den Wohngebieten großen Wert auf unterschiedliche Geschlechterrollen und deren Respekt voreinander. Weniger problematisch findet die Aussage des Plakats allerdings Salome Schaerer vom Kollektiv des Frauenstreiks. Sie wolle nämlich bewusst “anecken und Debatten anregen darüber, was die akzeptierten Normen in der Gesellschaft sein sollen”.