Jetzt hat es die Türkei neuerlich wirtschafts- und finanzpolitisch kalt erwischt. Die US-Ratingagentur Moody s stufte nach einer Analyse und Bewertung die Türkei ihre Kreditwürdigkeit auf B1 herab, “Ausblick ausdrücklich negativ”. Somit rutscht die Türkei bei internationalen Geldgebern und Anlegern auf Ramschniveau herab. Die US-Agentur Moody s hatte zuletzt vor gut einem Jahr das Rating für die Türkei massiv gesenkt. Im August ging es von der Stufe “Ba2” auf “Ba3” herab.
Alle jene Investoren, die in türkische Staatsanleihen ihr Geld gesteckt haben, müssen mit einem stark erhöhten Risiko rechnen. Somit sind Stabilität und Wachstum der türkischen Wirtschaft in höchstem Maße gefährdet.
Finanzministerium protestiert gegen Bewertung
Das türkische Finanzministerium, geführt von einem Schwiegersohn von Staatspräsident Erdogan, protestiert gegen die schlechte Bewertung. Moody`s wird vorgeworfen, dass wesentliche wirtschaftlichen Indikatoren des Landes bei der Analyse nicht berücksichtigt worden seien.
So könne die Türkei auf eine sinkende Inflation und steigende Einnahmen aus dem Tourismus verweisen. Tatsächlich befindet sich die Türkei aber seit zwei Jahren auf einem massiven Rezessionskurs ohne Aussicht auf Besserung.