Schon tausend Bürger der niederösterreichischen Gemeinde Weikendorf, Bezirk Gänserndorf, haben eine Unterschriftenaktion gegen die Ansiedlung einer muslimischen Familie unterstützt. Dem Bürgermeister blieb also keine Wahl, als dem geplanten Hauskauf der palästinensischen Großfamilie eine Absage zu erteilen.
Wertevorstellungen liegen weit auseinander
Als Grund der Ablehnung führte der ÖVP-Bürgermeister im ersten Schreiben an die Grundverkehrskommission an:
Die unterschiedlichen Kulturkreise der islamischen sowie der westlichen Welt würden in ihren Wertvorstellungen, Sitten und Gebräuchen weit auseinander liegen.
Diskriminierungsvorwürfe gegen Bürgermeister
Nach Diskriminierungsvorwürfen zog der Ortschef seine erste Bewertung aber wieder zurück. Nicht jedoch seine Ablehnung des Zugzugs der muslimischen Familie, die er im zweiten Schreiben an die Grundverkehrskommission so begründete: Man habe kein wirtschaftliches, soziales oder kulturelles Interesse an einem Zuzug.
Von der zuständigen Behörde, der Grundverkehrskommission, gibt es bis dato keine Meldung dazu. Die Behörde wolle sich wegen des laufenden Verfahrens inhaltlich nicht dazu äußern, heißt es in einer Stellungnahme gegenüber dem ORF.
Weil die Familie aus Palästina und damit aus dem EU-Ausland kommt und keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, muss die Kommission einem möglichen Grundstückskauf zustimmen. Die Gemeinde kann dabei mitentscheiden.