Ex-Kanzler Kurz gerät wegen der ÖVP-Spendenaffäre immer mehr unter Druck. Statt zu handeln, geht er auf Tauchstation.

22. Juni 2019 / 11:18 Uhr

Glatte Unverfrorenheit von Sebastian Kurz: Wir sind härter, als der Rechnungshof vorschreibt

Wie Goethes Zauberlehrling geht es Alt-Kanzler und ÖVP-Obmann Sebastian Kurz. Die Geister, die er rief, wird er nicht mehr los. Beinahe täglich dringen unangenehme Wahrheiten über dubiose und teilweise horrende Spenden an die ÖVP ans mediale Tageslicht. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker erinnert an dessen Transparenz-Versprechen vor laufenden ORF-Kameras im August 2017. Dort sagte Kurz wörtlich:

Wir sind sogar härter, als der Rechnungshof das vorschreibt, und sagen: Ab 3.500 Euro gibt’s keine anonyme Spende. Jeder muss mit seinem Namen zu dieser Spende stehen und wir veröffentlichen das auf der Homepage.

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Neuer Stil der türkisen ÖVP?

Entweder war Kurz “über die Machenschaften der alt-schwarzen Netzwerke in seiner Partei trotz Generalvollmacht uninformiert. Oder aber das 2017 noch neue Türkis stand für eine neue Dimension der Unverfrorenheit in der ÖVP”, hinterfragt Hafenecker die Spendenpraxis in der Volkspartei.

Wo bleibt Kurz´ Stellungnahme?

Man fragt sich, ob Kurz dazu denn nichts zu sagen habe? Ob er die ÖVP-Spendenaffäre wohl “widerlich” findet? Seit Tagen ist der ehemalige Strahlemann auf Tauchstation. Mit den unschönen Seiten seiner Partei möchte er offenbar nichts zu tun haben. Doch er trägt als Parteiobmann die Verantwortung, mit und ohne Stellungnahme.

Uninformiertheit oder Unverfrorenheit

Für Hafenecker war Kurz entweder trotz Generalvollmacht uninformiert, oder es ist eine neue Dimension türkiser Unverfrorenheit, wie er heute in einer Aussendung betont:

Entweder er war über die Machenschaften der alt-schwarzen Netzwerke in seiner Partei trotz Generalvollmacht uninformiert. Oder aber das 2017 noch neue Türkis stand für eine neue Dimension der Unverfrorenheit in der ÖVP. Dann jedoch sollte Kurz am besten samt Nehammer und dessen im fraglichen Jahr 2017 tätigen Vorgängern Köstinger und Amon die politische Verantwortung dafür übernehmen – mit allen Konsequenzen!

 

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