In einer Kolumne des exxpress hat der bekannte Wissenschaftler Bernhard Heinzlmaier seinen Austritt aus der SPÖ nach 42 Jahren bekanntgegeben. Er sieht die Roten in der letzten Phase des Sterbeprozesses.
Es sei ihm immer schwerer gefallen, vernünftige Gründe „für meine SPÖ-Mitgliedschaft“ zu nennen, schreibt Heinzlmaier. Heute wisse er, dass es tatsächlich nicht mehr als eine nostalgische Reminiszenz gewesen sei, „die mich an der überkommenen und prinzipienverlorenen Partei festhalten ließ“.
Doskozils Koalition mit Grünen Gipfel der Gesinnungslosigkeit
Ausschlaggebend dafür, dass er nun der Partei den Rücken gekehrt hat, sei Hans Peter Doskozil gewesen. Seine Koalition mit den Grünen sei wohl der Gipfelpunkt an Gesinnungslosigkeit und ideologischer Beliebigkeit, den je ein Sozialdemokrat erklommen habe.
Der SPÖ sagt Heinzlmaier die letzte Phase des Sterbeprozesses voraus, der Kampf des Wiener SPÖ-Bürgermeisters Michael Ludwig gegen Doskozil sei die treffendste Metapher für die absolute Lächerlichkeit und Geistesverlorenheit der früheren Volkspartei. Mit Beginn dieses zwergenhaften Titanen-Kampfes habe die SPÖ die letzte Phase im Prozess des Absterbens erreicht.
Grüne sind volksferne Fanatiker
Die Grünen nennt der Wissenschaftler und Kommunist „sinnesverlorene und volksferne Fanatiker“. Mit den Grünen zu koalieren könne nur für eine Partei erfüllend sein, die das perverse Bedürfnis hat, ihre Zeit mit Menschen mit Informationsverarbeitungsstörungen zu verbringen. Eine solche Symptomatik liege jedenfalls bei einer politischen Organisation vor, die eine Demonstration gegen rechts veranstaltet, während in ganz Deutschland ohne Unterbrechung Menschen Opfer von eingewanderten Messerstechern oder Automördern würden.
„Ich kann sie alle nicht mehr hören und sehen“
Heinzlmaier richtete auch persönliche Worte an die „lieben Freunde von der SPÖ“:
Nach 42 Jahren gehe ich. Und es fällt mir absolut leicht, weil ich euch alle zusammen nicht mehr hören und sehen kann. Vranitzky war eine erste Heimsuchung des beginnenden Verderbens. Er setzte den ersten Spatenstich für das Begräbnis der Partei, Gusenbauer ist eine moralische, kulturelle und vestimentäre Katastrophe gewesen und Babler alles das, was Gusenbauer war, plus Lenin-Statue und Stamokap-Phraseologie. An die nächste Personalkatastrophe an der Spitze der SPÖ möchte man gar nicht denken. Die Namen, die für die Babler-Nachfolge durch den polit-medialen Raum geistern, sind jedenfalls beängstigend.
„Ihr habt mir das Leben zur Hölle gemacht“
Die SPÖ, schreibt Heinzmaier weiter, habe seiner Familie und ihm mit Unterstützung der Grünen und der Neos das Leben zur Hölle gemacht. „Wir fürchten uns, wenn wir unsere Kleine im Kindergarten abgeben und unsere Ältere auf der Mariahilfer Straße einkaufen geht“, beschreibt er die derzeitige Situation. Man habe sich einen großen schwarzen Hund angeschafft, und neben der Eingangstür lehne ein Baseballschläger. „Und wenn wir am Abend beisammensitzen, rechnen wir unsere Ersparnisse durch und suchen nach Häusern in Dänemark, Schweden oder Finnland. Und gleichzeitig fühlen wir uns moralisch schlecht, weil hunderttausende Wiener, die in den Talahon-Bezirken wohnen müssen, nicht einmal im Traum ans Auswandern denken können“.
Letzte Hoffnung: Blau-Schwarz
Bei der letzten Wahl habe er Herbert Kickl gewählt, gab Heinzlmaier das Wahlgeheimnis preis. Dass er das vorhat, hatte der Jugendforscher schon vor einigen Monaten auf ServusTV angekündigt, als er meinte: Kickl sei der einzige integre Politiker in Österreich, und er überlege, diesmal die FPÖ zu wählen. Nun hoffe er, dass Kickl und Christian Stocker das Bündnis schaffen und fünf Jahre regieren. Das sei gut für Österreich. Wien könne leider keiner mehr retten, die Stadt dürfte verloren sein.