Zornig reagierte heute, Samstag, der Obmann des Andreas Hofer Bundes Tirol (AHBT), Alois Wechselberger, auf die Ablehnung der MA 35 (Einwanderung und Staatsbürgerschaft), der Südtirolerin Hermine Orian die österreichische Staatsbürgerschaft zu verleihen.
Wie berichtet, ist es der sehnlichste Wunsch der noch in der Republik Deutsch-Österreich geborenen 106-Jährigen, die heute in der Nähe von Meran lebt, als Österreicherin zu sterben. Der AHBT bemüht sich seit vielen Jahren darum, aber bis dato ohne Erfolg.
„Untragbare politisch diskrimierende Verhältnisse“
Jetzt teilte Wechselberger in einer Presseaussendung mit, dass die MA35 die Staatsbürgerschaft für die letzte noch lebende “Katakomben-Lehrerin” (Orian hatte als junges Mädchen unter den Mussolini-Faschisten Kindern heimlich Deutsch- und Kulturunterricht gegeben) erneut abgelehnt hatte. In dieser Aussendung sprach der AHTB-Obmann von „untragbaren, politisch diskriminierenden Verhältnissen“ in Österreich. Er kündigte an, vor den Verwaltungsgerichtshof zu ziehen.
Im August Goldenes Verdienstkreuz erhalten
Besonders pikant: Orian hatte erst im August das Goldene Verdienstzeichen durch das Land Tirol überreicht bekommen. Offenbar reicht das – im Gegensatz zu vielen Verleihungen der Staatsbürgerschaft an ausländische Künstler – nicht aus, um als geborene Österreicherin die Staatsbürgerschaft zurückzubekommen, die Orian entgegen ihren Willen und durch Heirat mit einem Italiener verloren hatte.