Das versteht keiner mehr: Während sich eine syrische Familie über eine Mindestsicherung von 4.600 Euro netto im Monat freuen darf, kämpft eine alleinerziehende österreichische Mutter mit 14 Euro am Tag ums Überleben.
“Jedes Kind braucht etwas zum Essen”
„Jedes Kind braucht etwas zum Essen“ – mit dieser Aussage verteidigte der Wiener SPÖ-Stadtrat Peter Hacker die hohe Mindestsicherung für Asylwerber in der Bundeshauptstadt. Was sagt Hacker eigentlich dazu, dass eine vierfache Mutter und Alleinerzieherin von zwei minderjährigen Kindern mit nur 14 Euro am Tag auskommen muss? Vielleicht empfiehlt er ihr – wie seinerzeit ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer – eine preiswerte Kinder-Mahlzeit bei McDonalds. Nehammer sagte damals wortwörtlich:
Was heißt, ein Kind kriegt keine warme Mahlzeit? Wisst ihr, was die billigste warme Mahlzeit in Österreich ist – sie ist nicht gesund, aber sie ist billig: ein Hamburger bei McDonalds…
Relationen stimmen nicht mehr
Tatsache ist: Die Relationen stimmen nicht mehr. Das meinte auch die 45-jährige Frau aus der Steiermark, die ihr Leid der Zeitung Heute erzählte. Es gehe ihr nicht darum, was andere bekommen. Aber sie stehe schlechter da als eine Familie aus Syrien, „und das finde ich nicht in Ordnung“.
Die vierfache Mutter aus Weiz, die aufgrund einer Autoimmunerkrankung arbeitsunfähig ist, bekam vom AMS nur 14 Euro Notstandshilfe pro Tag zugesprochen. Der gestellte Antrag auf Mindestsicherung dauert bis zu drei Monate Bearbeitungszeit. Aber allein die Wohnkosten belaufen sich auf 800 Euro – „ich weiß nicht, in welchem Universum sich das mit dem Geld ausgehen kann“, schildert die Frau gegenüber Heute ihr Schicksal.
Kein Schulstartgeld für Notstandshilfe-Empfängerin
Sie klagte, dass sie als Notstandshilfe-Empfängerin nicht einmal die 116 Euro Schulstartgeld bekommen würde. Hingegen dürfen sich die syrischen Mindestsicherungsbezieher aus Wien mit ihren sieben Kindern über stolze 812 Euro und 70 Cent, die im August zusätzlich zur Familienbeihilfe auf dem Konto landeten, freuen.