Die Bürgerinitiative BISS und Vertreter aller steirischen Oppositionsparteien – FPÖ, Grüne, NEOS und KPÖ – versammelten sich zu einer symbolischen Aktion unter dem Titel „Spatenstich zum Millionengrab“ (v.l.n.r.): NEOS-Klubobmann Niko Swatek, BISS-Obmann Helmut Gassner, BISS-Vorstandsmitglied Michael Pretzler, Grünen-Kontrollsprecher Lambert Schönleitner, FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek und KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler

20. August 2024 / 14:49 Uhr

500 Millionen Euro für ein „Millionengrab“: Breite Front gegen das Klinikum Stainach

In Stainach-Pürgg spitzt sich der Widerstand gegen das geplante Leitspital zu. Heute versammelten sich die Bürgerinitiative BISS und Vertreter aller steirischen Oppositionsparteien – FPÖ, Grüne, NEOS und KPÖ – zu einer symbolischen Aktion unter dem Titel „Spatenstich zum Millionengrab“. Gemeinsam machten sie auf die ihrer Ansicht nach massive Verschwendung von Steuergeldern in Höhe von 500 Millionen Euro aufmerksam und begruben diese symbolisch.

Kritik an Kosten und Planungen

Michael Pretzler, Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative BISS und Bautechniker, kritisierte scharf die Kostenstruktur des Projekts: „Die angegebenen 334 Millionen Euro sind nur die Spitze des Eisbergs. Die tatsächlichen Gesamtkosten, die letztlich aus öffentlichen Mitteln gedeckt werden müssen, betragen mindestens 500 Millionen Euro.“ Pretzler spricht von einer Täuschung der Öffentlichkeit und mangelnder Transparenz seitens der Projektverantwortlichen.

Opposition fordert Baustopp

Die FPÖ erneuerte ihre Forderung nach einem sofortigen Stopp der Planungen. FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek verwies auf die jahrelange Missachtung des Bürgerwillens, der sich bereits 2019 in einer Volksbefragung klar gegen das Projekt ausgesprochen hatte. „Es ist zu befürchten, dass das Spitalsprojekt ein Millionengrab ohne tatsächlichen Nutzen wird. Es braucht eine neue Landesregierung, die die Spitalsfrage im Interesse der Bevölkerung vernunftorientiert neu bewertet“, so Kunasek.

Alternative Vorschläge zur Gesundheitsversorgung

Die Grünen, vertreten durch Kontrollsprecher Lambert Schönleitner, schlagen vor, das bestehende LKH Rottenmann zum Leitspital aufzuwerten, statt einen neuen Standort in Stainach zu errichten. „Wir müssen auf bewährte Strukturen setzen und die Versorgungsinfrastruktur dort stärken, wo sie bereits besteht“, betonte Schönleitner. Auch KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler sprach sich vehement gegen das „tote Pferd“ Leitspital aus und kritisierte die Landesregierung für das Ignorieren des Bürgerwillens.

NEOS fordert Fokus auf Kassenärzte

NEOS-Klubobmann Niko Swatek sieht im Leitspital-Projekt eine Belastung für die Region Liezen, die den dringend benötigten Ausbau der Gesundheitsversorgung bremst. Statt weiter Steuergelder in ein Prestigeprojekt zu investieren, sollte der Fokus auf die Aufwertung des Spitals in Rottenmann und den Ausbau der Kassenärzte gelegt werden.

Protest soll weitergehen

BISS-Obmann Helmut Gassner kündigte an, den Widerstand bis zur Landtagswahl fortzuführen. Die Bürgerinitiative will weiterhin für den Erhalt der lokalen Gesundheitsversorgung, den Schutz der Umwelt und eine verantwortungsvolle Verwendung von Steuergeldern kämpfen. Die heutige Aktion könnte dabei nur der Anfang einer intensiven Protestwelle sein, die das Prestigeprojekt der Landesregierung noch vor Baubeginn zu Fall bringt.

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