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Wolodymyr Selenskyj und Nord Stream

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die Friedensgespräche von Viktor Orbán offenbar mit einem Energiekrieg torpedieren.

22. Juli 2024 / 14:39 Uhr

Ukraine will Orbán auf Linie bringen und boykottiert Öllieferungen aus Russland

Die Friedensbemühungen des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán stören nicht nur die EU-Eliten, sondern auch Kiew. Die Ukraine schränkt plötzlich Öllieferungen, die aus Russland durch ihr Land gehen, ein. Ein Vertragsbruch, zu dem Brüssel schweigt.

Ungarn droht Treibstoff- und Stromkrise

Wie Politico berichtete, hat Kiew ein teilweises Verbot für die Durchfuhr von russischem Öl durch sein Territorium verhängt. Ungarn könnte somit innerhalb von Wochen mit einer massiven Treibstoff- und Stromkrise konfrontiert sein. Konkret hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Juni Sanktionen verhängt, die den Transit des Pipeline-Rohöls des größten privaten russischen Ölkonzerns Lukoil nach Mitteleuropa blockieren.

Ausnahmeregelung der Sanktionen gebrochen

Damit wurde eine Ausnahmeregelung von Sanktionen teilweise aufgehoben, die von der Europäischen Union eingeführt worden waren, um den von Russland abhängigen Ländern zusätzliche Zeit zu geben, sich von den Lieferungen zu lösen.

Ungarn will alternative Wege finden

Am Freitag sagte der Budapester Spitzendiplomat Péter Szijjártó, die Maßnahme der Ukraine könne die langfristige Energiesicherheit Ungarns gefährden, und warf Kiew diesen Schritt vor. Die ukrainischen Behörden hätten sich bereit gezeigt, eine Lösung für die Situation zu finden, aber diese Versuche seien inzwischen verblasst, sagte er. Mit Russland werde über alternative Wege für die Öllieferung verhandelt.

Auch Slowakei im Visier

Und auch die Slowakei könnte ins Visier geraten: Die große slowakische Raffinerie Slovnaft kauft Rohöl von Lukoil. Von dort heißt es aber, dass das Unternehmen alternative Bezugsquellen gefunden habe und dass die Lieferung bisher nicht unterbrochen sei. Andere Firmen sind von den ukrainischen Sanktionen nicht betroffen.

Maßnahme könnte auch Österreich drohen

Die Vorgehensweise der Ukraine zeigt, was Österreich drohen könnte, sofern eine Regierung von der NATO-EU-Politik abweicht. Österreich bezieht nach wie den Großteil des importierten Erdgases aus Russland – über den Weg durch die Ukraine.

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