Beim Mobiltelefon-Anbieter A1 sollen 300 bis 400 Mitarbeiter vor der Kündigung stehen, weil dem Vernehmen nach die IT-Abteilung nach Bulgarien ausgelagert wird.
Nur noch Vertrieb in Österreich
Geplant sei, so ein Insider, der anonym bleiben möchte, dass es in Zukunft in Österreich nur noch einen Vertrieb geben soll. Alle anderen Abteilungen (IT, Fachbereich, etc.) würden vor der Auflösung stehen. Von den 1.300 Mitarbeitern sollen demnach vorerst 300 bis 400 abgebaut beziehungsweise gekündigt werden. Gegenüber unzensuriert erklärte der Informant:
Noch dazu sollen die verbleibenden Mitarbeiter jetzt die „Kollegen“ in Bulgarien einschulen, obwohl dort kaum ausgebildete Techniker gefunden werden können.
Österreichische Techniker zu teuer
Ein österreichisches Traditionsunternehmen würde so kurz über lang ins Ausland abwandern. Für die A1-Eigentümer – das sind zu 58 Prozent America Movil von Carlos Slim, zu 24,42 Prozent die Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) und der Rest ist Streubesitz – sind die österreichischen IT-Techniker wohl zu teuer.
Österreichischer Steuerzahler fördert Arbeitslosigkeit im eigenen Land
Kurios: Als Nettozahler in der Europäischen Union leisten die österreichischen Steuerzahler auch noch einen Beitrag dafür, dass immer mehr Traditionsunternehmen in die EU-Billiglohnländer wie Bulgarien und Rumänien abwandern und die Arbeitslosigkeit in Österreich immer mehr ansteigt. Denn das österreichische Geld wird auch für Betriebsansiedlungen in diesen Ländern verwendet.
Unternehmen schweigt zu Fragen
Unzensuriert fragte bei A1 nach, ab welchem Zeitpunkt die IT-Abteilung tatsächlich ausgegliedert werden soll, wie viele Mitarbeiter davon betroffen sind und ob es für die Gekündigten einen Sozialplan gibt. Die Pressesprecherin des Unternehmens wollte oder konnte dazu keine Auskunft geben: Eine Presseanfrage per Mail von gestern, Dienstag, 14:35 Uhr, mit der Bitte, die Anfrage bis heute, Mittwoch, 11:00 Uhr, zu beantworten, blieb ohne Reaktion. Eine telefonische Nachfrage endete damit, dass die Pressesprecherin per SMS gebeten hatte, ihr eine Mail „mit Ihrem Anliegen“ zu senden. Darauf aufmerksam gemacht, dass dies bereits geschehen war, blieb eine Antwort der A1-Pressestelle bis dato ausstehend..
Gewerkschaft kalmiert
In einem Mail der Personalvertretung VPA OST 1 informiert diese die Mitarbeiter der ICS wie folgt:
Liebe Kolleginnen und Kollegen der ICS!
Wir informieren Euch zur aktuellen Situation.
Am Montag 08.04. gab es ein Meeting zwischen ICS-Management, HR und der Personalvertretung.
In diesem wurde das ICS-Management klar auf die nicht wertschätzende Kommunikation am 02.04. hingewiesen.
Wir haben dabei die verantwortlichen Personen aufgefordert, diesen Missstand wieder in die richtige Richtung zu leiten.
Der gestern 10.04. stattgefundene ICS-Call, in dem auch wir, die Personalvertreter eingeladen waren, hat gezeigt, dass einige Punkte aus dem Meeting mit uns verstanden und umgesetzt wurden.
Deine Personalvertretung wird dennoch kommende Woche österreichweit Beratungen zur weiteren Vorgehensweise durchführen.