Im Gegensatz zu politischen Mitbewerbern wie der Berliner Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat Alice Weidel ihren Doktortitel korrekt erworben.

26. Jänner 2024 / 11:27 Uhr

Universität Bayreuth weist Plagiatsverdacht gegen AfD-Chefin Alice Weidel zurück

Die AfD-Jagdgesellschaft ist ein weiteres Mal krachend gescheitert. Die Prüfkommission der Universität Bayreuth hat festgestellt, dass ein schuldhaftes Fehlverhalten von Alice Weidel bei der Verfassung ihrer Doktorarbeit nicht belegbar ist.

Anschuldigungen haltlos

Die Universität Bayreuth hat nach einer Prüfung einen Plagiatsverdacht gegen die Doktorarbeit von AfD-Bundessprecherin Weidel zurückgewiesen. Wie die bayerische Hochschule letzten Donnerstag mitteilte, wird nach einem einstimmigen Beschluss der zuständigen Kommission deshalb kein Hauptverfahren zur weiteren Überprüfung eingeleitet.

Nach Auffassung der Kommissions-Mitglieder gebe es lediglich vereinzelt Zitier-Fehler. Diese Passagen reichten aber nach Umfang und Bedeutung nicht aus, um ein schuldhaftes – also grob fahrlässiges oder vorsätzliches – wissenschaftliches Fehlverhalten zu belegen. Es handle sich um eine einstellige Zahl von Passagen, in denen Lehrbuchwissen wiedergegeben wird. Ein Versuch, sich noch nicht allgemein bekannte Forschungsergebnisse anderer Autoren anzueignen, konnte nicht festgestellt werden, berichtet ZDF heute.

Anonyme „Plagiatsjäger“ und Süddeutsche Zeitung starteten Kampagne

Im Dezember letzten Jahres hatten sich anonym bleiben wollende Plagiatsprüfer mit einem „Gutachten“ an die Universität Bayreuth gewandt, an der Weidel ihre Doktorarbeit 2011 verfasst hatte. Sie warfen der Politikerin vor, fremde Quellen übernommen und diese nicht oder nicht ausreichend gekennzeichnet zu haben. Dieses „Gutachten“ spielten sie der Süddeutschen Zeitung zu, die, wie schon im Fall um den bayerischen Politiker Hubert Aiwanger (Freie Wähler) oder beim “Ibiza-Video”, eine Medien-Kampagne vom Zaun brach.

In einer Stellungnahme auf X wies Weidel die Vorwürfe daraufhin entschieden zurück. “Meine Doktorarbeit dürfte schon von Dutzenden Plagiatsprüfern ebenso aufmerksam wie ergebnislos unter die Lupe genommen worden sein”, stellte sie fest. Die Vorwürfe würden auf einem anonymen Papier basieren, “das zwar auch keine klassischen Plagiate, dafür aber Zitier-Fehler entdeckt haben will, die kurzerhand zu angeblichen Plagiaten aufgeblasen wurden“. Die politische Motivation sei offensichtlich, so Weidel. Der weiteren Entwicklung sehe sie gelassen entgegen.

Wie sich jetzt herausstellt, hat sie in allen Punkten recht behalten.

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